Wacker-Chemie startet Produktion der Aminosäure L-Cystein mittels eines völlig neuartigen Fermentationsprozesses

24.07.2001

Der Wacker-Chemie ist im Bereich der Biotechnologie der entscheidende Durchbruch für die fermentative Herstellung der Aminosäure L-Cystein gelungen. Das Unternehmen entwickelte diesen neuartigen Prozess in der unternehmenseigenen zentralen Forschungsstätte, dem "Consortium für elektrochemische Industrie GmbH" in München. Der Prozess basiert auf einem Bakterienstamm, der durch metabolisches Design zur Synthese von L-Cystein aus Dextrose angeregt wurde.

Dies ist der zweite, von der Biotechnologie-Forschung der Wacker-Chemie entwickelte Fermentationsprozess für eine Aminosäure. Bereits in den frühen 90er Jahren entwickelte Wacker einen Fermentationsprozess für L-Tryptophan.

Wacker hat nun mit der Produktion seines fermentativ gewonnenen L-Cysteins in industriellem Maßstab begonnen. Angesichts dieses qualitativ höherwertigen Produkts - verglichen mit Cystein, das aus menschlichem Haar, Federn oder Schweineborsten gewonnen wird - erwartet sich das Unternehmen für L-Cystein weltweit einen bedeutenden Marktanteil.

Für Vermarktung und Vertrieb von Cysteinprodukten in den USA hat sich Wacker kürzlich mit Kyowa Hakko, USA, einem weltweit führenden Hersteller und Vertreiber von Aminosäuren, zusammengeschlossen.

Cystein kommt in Pharmazeutika, Lebensmitteln, Geschmacksstoffen, Tiernahrung und Kosmetika zum Einsatz. Der weltweite Bedarf beträgt einige tausend Tonnen, bei einem jährlichen Wachstum von 2 bis 4 %.

Wacker sieht die Cystein-Technologie als Ausgangsbasis für neue Fermentationsprozesse bei Nutraceuticals und unnatürliche Aminosäuren.

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