Wieder weniger Arbeitsunfälle in der chemischen Industrie
"Mitunter kommt es zu schweren Verletzungen mit einem langwierigen Heilungsprozess. Neben den Beeinträchtigungen für die Betroffenen selbst entstehen auch für die Berufsgenossenschaften nicht unerhebliche Kosten für die Heilbehandlung oder sogar durch Rentenansprüche", so Dr. Radek. 2004 haben die Berufsgenossenschaften dem Thema eine eigene Präventionskampagne gewidmet. Die bundesweite "AKTION: SICHERER AUFTRITT"- WIR GEHN MIT! steht unter der Schirmherrschaft von Reinhold Messner. Sie hat in den Betrieben viel Beachtung gefunden und zeigt bereits erste Ergebnisse. "Oft sind die Ursachen schnell beseitigt, wenn sie nur erst als Gefahrenquelle erkannt sind", weiß Dr. Radek.
Auch Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit gehen zurück. 1.444 Meldungen wurden im ersten Halbjahr 2004 bei der BG Chemie eingereicht. Dies sind rund 2,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit setzt sich auch hier eine rückläufige Tendenz fort. Neue Rentenansprüche aufgrund einer berufsbedingten Erkrankung wurden in 198 Fällen anerkannt. Dies sind 30 mehr als im ersten Halbjahr 2003. Im ersten Halbjahr 2002 waren es 206. "Bei Berufskrankheiten lassen sich nur begrenzt Rückschlüsse auf die aktuellen Verhältnisse am Arbeitsplatz oder die Wirksamkeit flankierender Sicherheitsmaßnahmen ziehen. Wegen der langen Latenzzeiten vieler Berufskrankheiten reichen die Ursachen bis in die 60iger Jahre zurück, als Sicherheit und Gesundheitsschutz noch nicht das heutige hohe Niveau hatten", betont Dr. Radek.
Einen deutlichen Rückgang verzeichnet die BG Chemie auch bei den meldepflichtigen Wegeunfällen: Im ersten Halbjahr 2004 kamen 2.231 Unfälle zur Anzeige. Das sind über 14 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2003. Diese Entwicklung liegt noch etwas über dem bundesweiten Trend: Im ersten Halbjahr 2004 verzeichneten alle gewerblichen Berufsgenossenschaften zusammen einen Rückgang der Wegeunfälle um rund 11 Prozent.
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