Molekulare Kapsel: Helixförmiges Band mit geschlossenen Enden nimmt Gastmoleküle auf
Winzige molekulare "Behälter", die andere Moleküle als "Gäste" aufnehmen können, sind von besonderem Interesse für Technik und Wissenschaft, etwa als Katalysatoren, Mikroreaktionskammern, Transportbehälter für pharmazeutische Wirkstoffe oder als Schutzhüllen für instabile Moleküle. Inzwischen sind bereits verschiedene Strategien etabliert, um solche Mini-Kapseln zu konstruieren. Ivan Huc und Joachim Garric (Institut Européen de Chimie et Biologie, Pessac) sowie Jean-Michel Léger (Laboratoire de Pharmacochimie, Bordeaux) haben nun einen neuartigen Ansatz entwickelt.
Die französischen Chemiker synthetisieren ein strangförmiges Molekül aus aromatischen Amin-Bausteinen. Die Bausteine werden so gewählt, dass sich das Band zu einer Helix windet. Der entscheidende Trick dabei: Diese Helix ist nicht gleichmäßig, sondern hat in der Mitte einen wesentlich größeren Innendurchmesser als an den beiden Enden. Den Innendurchmesser können die Forscher über die Größe der einzelnen Bausteine und die genaue Anordnung der Stickstoffatome innerhalb des Ringsystems gezielt einstellen, für den mittleren Part und die Enden des spiraligen Bandes wählen sie entsprechend unterschiedliche Bausteine aus. So entsteht eine Helix mit einer regelrechten Blase in der Mitte und Endstücken ohne Hohlraum, die die Blase verschließen.
"Unsere Kapseln sind so ausgelegt, dass sie ein einzelnes Wassermolekül aufnehmen," sagt Huc. "Sie umschließen es vollständig und schirmen es so vom umgebenden organischen Lösungsmittel ab." Kernrsonanzspektrometrische Untersuchungen sprechen für die Theorie, dass sich die Helices von einem Ende her teilweise aufwickeln, das Wassermolekül einschlüpfen lassen und sich wieder schließen.
Ihr vielversprechendes Konzept wollen die Forscher nun ausdehnen. So arbeiten sie beispielsweise an größeren Kapseln, die auch größere oder aber mehrere Moleküle aufnehmen können.
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