AstraZeneca will möglicherweise Geschäftsbereiche nach Asien verlegen
(dpa-AFX) Der Chef des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca, Tom McKillop, erwägt die Verlagerung von Geschäftsbereichen aus den USA nach China oder Indien. Er ziehe diesen Schritt in Erwägung, sollte die Bedrohung von Arzneimittel-Reimporten Realität werden, sagte McKillop einem Bericht der Tageszeitung "The Daily Telegraph" zufolge auf einer Wissenschaftskonferenz.
Die USA liefen Gefahr, durch den Import billiger Medikamente aus anderen Ländern ihre Überlegenheit auf dem Gebiet der pharmazeutischen Innovationen zu verlieren, sagte McKillop laut Zeitung. Die US-Politik diskutiert das Thema seit Monaten kontrovers. Immer mehr Politiker unterstützen die Idee, Arzneimittel aus Ländern wie Kanada zu importieren, wo die staatlich festgesetzten Preise teilweise bis zu 80 Prozent niedriger sind als in den USA.
In China und Indien werde laut McKillop großen Pharma-Konzernen angeboten, in ihren Ländern Geschäftsaktivitäten aufzubauen. Für die USA bestehe die Gefahr, die europäischen Fehler zu wiederholen. Europa habe wegen der Strategie des Parallel-Handels von Arzneimitteln zwischen den Staaten seine führende Position im Bereich der Pharma-Forschung verloren. Parallel-Händler nutzen die Europäische Gesetzgebung des freien Handels innerhalb der EU, um kostengünstige Medikamente in anderen Ländern zu kaufen und diese im eigenen Land teuer wieder zu verkaufen.
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