Proteomics: Der neue Weg zu Blockbuster-Arzneimitteln?

07.09.2001

Derzeit laufen die Diskussionen um milliardenschwere Massenarzneimittel auf Hochtouren. Die Proteomics Technologie könnte bei der Entwicklung und Herstellung der so genannten 'Blockbuster' - Medikamente, die jährlich mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz einbringen - eine zentrale Rolle spielen. Laut einer Analyse der internationalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan erwirtschaftete der Weltmarkt für Proteomics im letzten Jahr 963 Millionen US-Dollar. Im Jahr 2006 sollen es bereits 5,62 Milliarden US-Dollar sein. Im Rahmen eines globalen Marktservices wurden zehn internationale marktführende Unternehmen der Branche betrachtet.

Die Proteomics Technologie spielt in der Pharmaindustrie heute mehr denn je eine wesentliche Rolle beim Herstellungsprozess neuer Medikamente. Sie dient der Analyse von Proteinen, die wiederum die Krankheitsanfälligkeit, Krankheitsresistenz und die individuellen Reaktionen auf Medikamente eines Menschen bestimmen. Mit Hilfe dieser neuen Technologie könnte sich der Herstellungsprozess eines Arzneimittels bald um ein Vielfaches beschleunigen.

Massive Steigerung von Targets und Leads

Innerhalb der Arzneimittelforschung ermöglicht Proteomics die Isolation und Identifikation von Proteinen in normalen gegenüber veränderten Zellen. "Indem sich mit ihrer Hilfe die Rolle eines Proteins bei einer biochemischen Reaktion erkennen lässt, kann die Zahl der potenziellen Targets und mit ihr die der dazugehörigen Lead Compounds, der chemischen Verbindungen, gesteigert werden" meint Drug Discovery Analyst Eric Gay von Frost & Sullivan. "Daneben kann der Einsatz von Proteomics Technologien bei toxikologischen Untersuchungen dazu verhelfen, dass die nicht zutreffenden Proteine schneller herausgefiltert, die Tests innerhalb der Arzneimittelforschung wesentlich zielgerichteter durchgeführt und somit die damit verbundenen Kosten erheblich reduziert werden."

Umsätze durch technologische Produkte

Die Mehrheit der Umsätze werden derzeit noch von den Herstellern der verschiedenen technologischen Werkzeuge eingefahren. Mittel- bist langfristig werden solche Unternehmen mehr Umsatz generieren, die auf dem Gebiet der Identifikation von Biomarkern, der Entwicklung von Antikörpern und von Molekulartherapien tätig sind.

Weniger Information aus dem Human Genome als zunächst angenommen

Die Sequenzierung des menschlichen Genoms hat ergeben, dass es weit weniger Gene gibt als zunächst angenommen. Hinzu kommt, dass die Gen-Daten sehr wenig Information über die post-translationellen Modifikationen von Proteinen oder deren Rolle innerhalb der biochemischen Reaktionen oder der Krankheitszustände liefern. Die Folge daraus ist der Trend weg von der Erforschung der Genome hin zu groß angelegten Durchsatz-Analysen (High Throughput) von Proteomen. Um den notwendigen Durchsatz und die erforderliche Reproduzierbarkeit zu erhalten, bewegen sich die Marktplayer nunmehr in Richtung integrierter und automatisierter Proteomics-Lösungen.

Firmenprofile

Im Rahmen des Frost & Sullivan Proteomics Markt Service wurde die Marktpositionierung und Strategie der Unternehmen Amersham Pharmacia Biotech, Applied Biosystems Group, Bio-Rad Laboratories Inc., Bruker Daltonics Inc., Ciphergen Biosystems Inc., Genomic Solutions Inc., Large Scale Biology Corporation, MDS Proteomics, Thermo Finnigan und Waters Corporation analysiert. Die Analyse liefert einen Unternehmensüberblick, betrachtet Produkte und Technologien sowie Umsätze und Umsatzwachstumsmöglichkeiten. Weitere Analysen, unter anderem zu den Bereichen Microfluidics, Bioinformatik sowie Proteinfunktionen und -strukturen, werden in den nächsten zwölf Monaten erscheinen.

Die Studie: "Proteomics Market Profiles (Report 6390)" ist zum Preis von EUR 3.965,-- zu beziehen bei

Frost & Sullivan Klemensstrasse 9 60487 Frankfurt/Main Tel.: 069-77 0 33-12 Fax: 069-23 45 66

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