Neues Start-up-Unternehmen im Industriepark Höchst: Cardec baut auf Brennstoffzellentechnologie
"Diese Rahmenbedingungen bringen beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung unseres Unternehmens mit sich", begründet Jens Friederici die Standortentscheidung. Insbesondere die Nähe zu potenziellen Partnern und das Industrielle Umfeld sei ein entscheidender Vorteil. Darüber hinaus kann Cardec auf die Expertise der Standortbetreibergesellschaft im Hinblick auf die Wasserstofftechnologie vertrauen. "Bei Infraserv Höchst weiß man um die Besonderheiten, die beim Umgang mit Wasserstoff und den verschiedenen Technologien zur Nutzung dieser Energieform zu beachten sind. Dieses Fachwissen ist für uns beim Aufbau einer Serienproduktion wichtig", erklärt Uz Baumgart. "Hinzu kommt der Umstand, dass der Industriepark Höchst ein geschlossenes Industrieareal darstellt und Sicherheitsaspekte hier einen hohen Stellenwert haben."
Die Industriepark-Betreibergesellschaft unterhält ein Wasserstoff-Netzwerk für die rund 30 Millionen Kubikmeter Wasserstoff, die im Industriepark Höchst jährlich als Nebenprodukt der Chlorproduktion anfallen und unter anderem in einer Trailer Station abgefüllt werden. Im kommenden Jahr wird eine Wasserstoff-Tankstelle am Industriepark errichtet. Infraserv Höchst ist auch an der Wasser-Stoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen beteiligt, einem vor zwei Jahren gegründeten Verein, dem verschiedene Firmen und Institutionen angehören. Durch die Ansiedlung der Firma Cardec wurde das Wasserstoff-Netzwerk im Industriepark erweitert. Von der Wasserstofferzeugung über die Verteilung sowie die Einzelkomponenten und Gesamtsystemfertigung sowie die industrielle Anwendung kann erstmals eine vollständige Wertschöpfungskette an einem Standort realisiert werden.
Zu den Gründungsmitgliedern dieser Initiative gehört auch Uz Baumgart. Der 50-Jährige hat sich auf die Entwicklung von Sensorik-Systemen für Brennstoffzellen spezialisiert, Jens Friederici (46) ist für die Produktentwicklung der neuen Systeme zuständig. Gemeinsam haben die beiden Geschäftsführer die Voraussetzungen dafür erarbeitet, dass bis Jahresende im Industriepark erste Prototypen von Brennstoffzellensystemen als Hausheizung mit 5 bis 20 kW Leistung hergestellt werden können. Die Serienfertigung soll im kommenden Jahr anlaufen.
Ein zweites Arbeitsfeld der Firma Cardec besteht im Engineering von Brennstoffzellen bis 100 kW. Nach Kundenwunsch können die komplexen Komponenten kombiniert und gemäß den jeweiligen Anforderungen optimiert werden. "Wir wenden uns direkt an den Endverbraucher und werden die Systeme den individuellen Gegebenheiten anpassen", erklärt Jens Friederici. Zur Wasserstoffgewinnung kann dabei Solarenergie, Biogas oder Pflanzenöl genutzt werden. Wasserstoffspeicher sind ein weiteres wichtiges Thema für die Cardec-Gründer. Zu Demonstrationszwecken wurde ein 50-cm³-Motorroller mit einem Alanate-Speichersystem ausgerüstet
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