Nach Entschlüsselung von Stoffwechsel des Pilzes Aspergillus niger: Integrated Genomics vergibt erste Lizenz an Genencor
Der Organismus ist in Forschung und Industrie bekannt dafür, dass er einfache Moleküle mittels eines ihm eigenen Enzymrepertoires in komplexe Biochemikalien und Proteine umwandelt. Der Bauplan von IG macht ihn nun noch interessanter: Er ist nicht nur Grundlage um unbekannte Enzyme und Stoffwechselressourcen des Pilzes zu entdecken. Neue und spezialisiertere Produktionsstämme können jetzt auch gezielt "am Reißbrett" entworfen werden. Durch Modifikation der Stoffwechselwege lassen sich effiziente Hochleistungs-Mikroorganismen konstruieren, welche größere Mengen und noch reinere Produkte hervorbringen. Genencor wird den Bauplan von A. niger genau hierfür einsetzen. "Die Daten von Integrated Genomics spielen für uns eine wichtige Rolle. Mit dem Erwerb der Genomdaten haben wir einen Meilenstein erreicht, um unsere führende Rolle in der Entwicklung mikrobiologischer Systeme für die Produktion von Proteinen und Biochemikalien dauerhaft zu sichern", so Michael Arbige, Senior Vice President Forschung und Entwicklung von Genencor International.
Mit mehr als 34 Millionen Basenpaaren besitzt A. niger schätzungsweise 50 Prozent mehr Gene als die Bäckerhefe (Saccharomyces cerevisiae), deren Genom von einem internationalen Sequenzie-rungskonsortium, verteilt auf 100 Labore, in über achtjähriger Forschungsarbeit aufgeklärt wurde. Seit mehr als 50 Jahren wird die Biologie der Aspergillus-Spezie intensiv erforscht. In dieser Zeit wurden zirka 500 Gene, also nur fünf Prozent des Gesamtgenoms von A. niger entdeckt. IG fand über 8.000 weitere Gene, klärte ihre Funktion auf und zeichnete den detaillierten Bau- und Funktionsplan nach. Er ist die Basis zum Verständnis der biochemischen Schlüsselprozesse, die in der "Zellfabrik" A. niger ablaufen.
Die Optimierung mikrobiologischer Systeme wurde bisher durch Mutagenesen und einem anschließenden Screening vorgenommen. Bei der Mutagenese wird das Erbgut durch chemische, physikalische oder biologische Mittel verändert. Diese Trial-and-Error-Methode ist nicht nur kostspielig sondern auch langwierig. Im Gegensatz zu diesem traditionellen Ansatz ermöglicht das Verfahren von IG, ausgewählte Stoffwechselpfade systematisch auszuschalten oder zu verändern und sie so zu optimieren. "Die Sequenzdaten und die detaillierten Informationen über den Stoffwechsel von A. niger sind für die Industrie äußerst wertvoll. Jedes Unternehmen, das diese Informationen nutzt, verfügt über einen erheblichen Wettbewerbsvorteil", so Michael Fonstein, Vorstand von IG.
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