Degussa will Umsatzanteil neuer Produkte durch Innovationsoffensive erhöhen
(dpa-AFX) Degussa will mit einer Forschungs- und Innovationsoffensive den Umsatzanteil junger Produkte steigern. Derzeit basiere bereits ein Fünftel des Gesamtumsatzes auf Produkten und Technologien, die jünger seien als fünf Jahre, sagte Konzernchef Utz-Hellmuth Felcht in Marl. Der Anteil solle erhöht werden. Die wichtigsten Forschungsgebiete seien die industrielle oder Weiße Biotechnologie, funktionale Polymere und Nanomaterialien wie druckbare Elektronikchips.
Die Forschungsquote solle bis zum Jahr 2008 von derzeit rund 3,1 Prozent des Umsatzes auf 4 Prozent ausgebaut werden, bekräftigte Felcht. Damit stiegen die Forschungsaufwendungen um rund 100 Millionen Euro auf etwa 450 Millionen Euro. Als Faustformel gelte: Aus einem Euro Forschungsaufwand entsteht rund ein Euro Umsatz pro Jahr durch neue Produkte.
Dabei bekennt sich Feltch trotz nicht immer rundum positiver Rahmenbedingungen bewusst zum Forschungsstandort Deutschland: "Der Forschungsschwerpunkt der Degussa in der Welt ist Deutschland." Noch seien die besten Fakultäten der deutschen Hochschulen international mit an der Spitze und in Deutschland ausgebildete Wissenschaftler weltweit wettbewerbsfähig. "Diese Position ist aber gefährdet", warnte Felcht. Insbesondere in China sei eine erhebliche Verstärkung der Forschungsaktivität auszumachen. Daher schwinde der Wissensvorsprung gegenüber China in vielen Bereichen. Auch das Heer gut ausgebildeter chinesischer Akademiker sei gewaltig.
Vor diesem Hintergrund reichen nach Einschätzung von Felcht die bestehenden, traditionellen Forschungswege in Deutschland bei weitem nicht aus, um auch künftig international eine führende Stellung zu halten. Degussa beschreite deshalb neue Wege und investiere rund 10 Prozent des Forschungsbudgets in wachstumsstarke Märkte außerhalb des bestehenden Portfolios. In sogenannten Projekthäusern arbeiten Experten mehrerer Geschäftsbereiche mit Partnern aus Hochschulen und Industrie für drei Jahre befristet zusammen. Ziel ist es marktfähige Produkte zu entwickeln. Mit 90 Prozent liege die Verantwortung für den Großteil des Forschungsbudgets allerdings nach wie vor bei den einzelnen Geschäftsbereichen.
Einen gewaltigen Markt sieht Felcht in auf Nanomaterialien basierenden Systemlösungen für die Elektronikindustrie. In diesem Geschäftszweig, der seit mehreren Jahren zweistellig wächst und sich auch künftig sehr dynamisch entwickeln dürfte, will Degussa in den nächsten vier Jahren weitere 50 Millionen Euro investieren. Bereits in den vergangenen vier Jahren flossen rund 100 Millionen Euro in diesen Zukunftsmarkt.
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