Umweltbundesamt als erste Bundesbehörde mit EG-Umweltaudit
"Wir sind stolz, dass wir das EMAS-Logo tragen dürfen. Es war ein langer, zum Teil schwieriger Prozess auf allen Ebenen, bis wir unsere betriebsbezogenen Umweltaktivitäten transparent zusammengestellt hatten. Manchmal waren wir verblüfft, wo überall noch Verbesserungen möglich sind. Wir feilen weiter an unserem Umweltmanagement und wollen es auch an den anderen Standorten des Amtes einführen. Die Teilnahme an EMAS ist für uns eine Selbstverpflichtung, ständig besser zu werden", sagte UBA-Präsident Troge zu den Gratulanten, darunter Herbert Achinger von der Europäischen Kommission, Dr. Hermann Hüwels vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sowie der Vorsitzende des Umweltgutachterausschusses (UGA), Dr. Wolfgang Ewer.
Voraussetzung der Teilnahme des UBA am EG-Umweltaudit war die Novellierung des EMAS-Verordnung. Bislang galt sie Verordnung nur für das produzierende Gewerbe. Jetzt können auch Bundes- und Landesbehörden sowie Unternehmen aus bisher nicht berücksichtigten Branchen teilnehmen, wie etwa der Land- und Bauwirtschaft.
Vor zwei Jahren hatte das UBA begonnen, ein konsequentes Umweltmanagement einzuführen. Der Energieverbrauch, das Abfallaufkommen, Papierverbrauch und alle interne Abläufen wurden erfasst und auf den Umweltprüfstand gestellt. Nach der "Umwelt-Inventur" setzte sich das Amt betriebsbezogene Umweltziele.
So soll der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid und von Schwefeldioxid bis zum Jahr 2003 um zehn Prozent im Vergleich zu 1999 verringert und der Papierverbrauch bis 2003 wieder auf das Niveau von 1999 gesenkt werden. Werden diese Ziele erreicht, wird das auch den Haushalt des UBA spürbar entlasten - ein weiterer positiver Aspekt.
"Die Teilnahme am EG-Umweltaudit ist gut für die Umwelt und in wirtschaftlicher Hinsicht vernünftig. Im Grunde sollte in Zeiten knapper öffentlicher Kassen die Teilnahme am EG-Umweltaudit für jede Behörde ein Muss sein. Alles in allem ließe sich jährlich eine erhebliche Summe an Steuergeldern durch ein konsequentes Umweltmanagement der öffentlichen Hand sparen. Ich hoffe, dass viele andere Behörden jetzt auch aktiv werden", sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge.
Bislang ist es damit aber nicht weit her, wie eine derzeit laufende Umfrage des Umweltbundesamtes zu den Aktivitäten zum betrieblichen Umweltmanagement in den Bundesbehörden zeigt. Nur ein sehr kleiner Teil der Bundesbehörden hat ein Umweltmanagement- oder Umweltcontrollingsystem eingerichtet.
Dabei gibt es viele gute Gründe für eine stärkere Beteiligung öffentlicher Einrichtungen an EMAS. Die Potenziale, um die Umwelt zu entlasten und Kosten zu sparen, sind im Bereich der öffentlichen Hand beachtlich. In Deutschland gehen fünf bis sechs Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs auf das Konto von öffentlichen Einrichtungen. Die Energiekosten bei Ländern und Kommunen werden auf 6,5 Milliarden Mark pro Jahr geschätzt. In öffentlichen Gebäuden - Verwaltungsgebäuden, Sportstätten, Bibliotheken und vielen anderen Einrichtungen - können 25 bis 60 % der Heizenergie und mindestens zehn Prozent des Stromverbrauchs eingespart werden. Ähnliche Potenziale gibt es auch im Wasser- und Abfallbereich. Vieles ist nur eine Frage einer veränderten Organisation oder von geringen Investitionen, etwa in Energiesparlampen.
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