Bayer und TB Alliance starten weltweites Tuberkulose-Studienprogramm mit Moxifloxacin
Tuberkulose-Präparat soll Entwicklungsländern günstig angeboten werden
Bei einem erfolgreichen Studienverlauf soll Moxifloxacin für die Indikation Tuberkulose (Tbc) eingeführt und den Patienten in Entwicklungsländern zu erschwinglichen Preisen zugänglich gemacht werden. Die Studien werden in Brasilien, Südafrika, Spanien, Tansania, Uganda, Sambia, Kanada und den USA durchgeführt.
Etwa 2.500 Tbc-Patienten von vier Kontinenten werden in das Phase-II-Studienprogramm aufgenommen. Bayer stellt für alle Studien Moxifloxacin kostenlos zur Verfügung und übernimmt bei positiven Ergebnissen auch die Kosten für die Zulassungsverfahren. Die TB Alliance koordiniert die Studien und hilft bei deren Finanzierung. Die Organisation wird von den U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC), dem Orphan Products Development Center der Food and Drug Administration (FDA) und der European and Developing Countries Clinical Trial Partnership (EDCTP) unterstützt.
Zwei klinische Studien werden vom Tuberculosis Clinical Trials Consortium (TBTC) der CDC geleitet, das durch den Chairman des Steering Commitees, Dr. Neil Schluger von der Columbia University, repräsentiert wird. Die Leiter von zwei anderen Studien sind Dr. Richard Chaisson von der Johns Hopkins University und Dr. Stephan Gillespie vom University College London. Sie arbeiten mit Professor Andrew Nunn vom British Medical Research Council zusammen.
In den Studien wird geprüft, ob Moxifloxacin als Ersatz für die gegenwärtige Standard-Therapie mit den Wirkstoffen Ethambutol oder Isoniazid die Tbc-Infektion schneller ausheilt. Bisher müssen die vor 40 Jahren entdeckten Antibiotika über einen Zeitraum von zirka sechs bis acht Monaten eingenommen werden, oft unter medizinischer Überwachung. In vorklinischen Studien konnte mit Moxifloxacin als Ersatz für Isoniazid, eines der Medikamente der ersten Wahl beim gegenwärtigen Behandlungsregime, eine um zwei Monate kürzere Therapiedauer erreicht werden.
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