Bayer HealthCare und Inverness schließen vier Abkommen

24.11.2005

Die Division Diagnostika der Bayer HealthCare und Inverness Medical Innovations, Inc. haben vier Abkommen zur Erweiterung des internationalen Angebots an Testmenüs geschlossen. Inverness ist ein führender Hersteller und Anbieter von diagnostischen Produkten für Verbraucher und den professionellen Einsatz.

Dem ersten Abkommen zufolge soll weltweit außer in Japan ein Point-of-Care-Test zur Bestimmung des BNP (B-Typ natriuretisches Peptid) für Ärzte und Anbieter im Gesundheitswesen angeboten werden. Mit Point-of-Care-Tests verzeichnet man Tests, die nicht im Zentrallabor, sondern direkt in der Arztpraxis, auf der Krankenhausstation oder in der Notfallaufnahme durchgeführt werden.

Aktuelle Studien haben gezeigt, dass erhöhte BNP-Spiegel im Blut ein Indikator für Herzinsuffizienz sind. Mit dem BNP-Test steht den Ärzten ein wichtiges diagnostisches Werkzeug zur frühen Entdeckung von Herzschwäche und zur Bewertung des Therapieverlaufs zur Verfügung.

BNP gewinnt im schnell wachsenden Segment der Herz-Kreislauf-Tests an Bedeutung. Das BNP-Molekül wird als direkte Antwort auf kardiovaskulären Stress ausgeschüttet. Mit der Bestimmung des BNP-Wertes ist es daher möglich, zeitnah den Zustand des Herzmuskels zu beurteilen und die zugrunde liegende Erkrankung von anderen mit gleicher Symptomatik abzugrenzen. Mit diesem Biomarker kann auch die Prognose eingeschätzt und der Therapieerfolg überwacht werden.

Durch das zweite Abkommen erhält Bayer HealthCare eine Option auf die weltweite Vermarktung des Urotensin-Markers von Inverness auf den automatisierten Immunoassay-Systemen von Bayer. Dieser Biomarker könnte ersten Untersuchungen zufolge in Verbindung mit BNP einen signifikanten Nutzen hinsichtlich einer verbesserten Spezifität bei der frühen Diagnose der Herzinsuffizienz haben.

Die dritte Vereinbarung sieht die Zusammenarbeit beider Unternehmen bei der Entwicklung eines IMA®-Tests (Ischemia Modified Albumin) für den weltweiten Einsatz auf dem automatisierten ADVIA® Clinical Chemistry System von Bayer HealthCare vor. IMA ist ein von Inverness entwickelter Serummarker, der zur diagnostischen Abklärung des akuten Koronarsyndroms (ACS) in der Notfallaufnahme bei Patienten mit Brustschmerzen eingesetzt werden kann. Eine notfallmäßige Abklärung von Brustschmerzen ist allein in den USA jährlich sechs Millionen Mal notwendig, die Zahl steigt pro Jahr um etwa zehn Prozent.

Durch das letzte Abkommen erhält Bayer HealthCare die nicht exklusiven Rechten auf eine von Inverness entwickelte hybride Zelllinie, die monoklonale Antikörper gegen das Hüllenprotein des Hepatitis-B-Virus produzieren kann. Bayer bekommt die Rechte, Tests mit dem monoklonalen Antikörper auf den automatisierten Immunoassay-Sytemen zu nutzen.

https://www.chemie.de/news/50436/bayer-healthcare-und-inverness-schliessen-vier-abkommen.html