Boehringer Ingelheim-Preis 2005 für Michael Stassen und Klaus Markstaller

28.11.2005

Den mit 20.000 Euro dotierten Boehringer Ingelheim-Preis erhalten 2005 Dr. rer. nat. Michael Stassen vom Institut für Immunologie und Dr. med. Klaus Markstaller von der Klinik für Anästhesiologie, beide an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Über die Verleihung des Preises entscheidet der Fachbereichsrat Medizin der Johannes Gutenberg-Universität. Der von der Boehringer Ingelheim-Stiftung ausgeschriebene Preis zur Förderung der Medizinischen Forschung an der Mainzer Universität wurde zum 34. Mal vergeben.

Dr. Michael Stassen wurde ausgezeichnet für seine präklinischen Forschungen zur Regulation der Immunantwort durch regulatorische T-Zellen, die als Schlüssel zum Verständnis zahlreicher Erkrankungen von größter medizinischer Relevanz ist. Ebenso wichtig wie die Aktivierung der Immunantwort zur Abwehr von Infektionen ist ihre Begrenzung, um Autoimmunerkrankungen und Allergien zu verhindern. Die Arbeitsgruppe um Michael Stassen entdeckte die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren NFATc2 und NFATc3 (Proteine, die in den Zellen die Aktivität der Gene beeinflussen) als eine wesentliche Komponente des Kontrollmechanismus für T-Zell-Reaktionen. Die Entdeckung trägt dazu bei, diese Regulation des Immunsystems erheblich besser zu verstehen. Die Arbeit wurde im "Journal of Experimental Medicine" veröffentlicht.

Dr. Klaus Markstaller erhielt den Preis für seine Untersuchung unterschiedlicher Beatmungsstrategien während der Herz-Lungen-Reanimation. In seiner Habilitationsschrift untersuchte er am Schweinemodell, wie eine Beatmung bei Wiederbelebung optimiert werden kann. Mit Hilfe modernster Messverfahren zeigte er unter kontrollierten experimentellen Bedingungen, dass es zu einer kritischen Zunahme der Atelektasen, d.h. einer Luftverknappung oder Luftleere in den Lungen, und schweren Gasaustauschstörungen kommt, wenn während der kardialen Wiederbelebung eine Beatmung unterbleibt. Eine Beatmung mit hohem, kontinuierlich positivem Atemwegsdruck hingegen führt zur Wiedereröffnung atelektatischer Lungenbezirke und zu einer klinisch relevanten besseren Hämodynamik (d. h. Bewegung des Blutes im Gefäßsystem) und somit höheren Überlebensrate.

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