Engelhard-Management erwartet höheres Angebot von BASF
(dpa )BASF soll für seine geplante größte Übernahme nach dem Willen der betroffenen Firma tiefer in die Tasche greifen als bislang geplant. Das geht aus den von der BASF bei der US-Wertpapieraufsicht SEC hinterlegten Unterlagen zur Übernahme der US-Spezialchemiefirma Engelhard hervor. In dem angehängten Protokoll über ein früheres Gespräch zwischen Vertretern von BASF und Engelhard wird Engelhard-Chef Barry Perry mit den Worten zitiert, auch eine mögliche Anhebung des BASF-Angebots um einen US-Dollar auf 38 Dollar je Aktie reiche nicht für Übernahmegespräche aus.
Ein BASF-Sprecher sagte, wegen dieser Auffassung des Engelhard-Managements habe sich die BASF vergangene Woche schließlich direkt mit einem Angebot an die Aktionäre gewandt. Die Offerte, die am Montag offiziell bei der US-Wertpapieraufsicht eingereicht wurde, sieht ein Gebot von 37 Dollar je Aktie einschließlich einer Prämie vor. Die Gesamtkosten der Transaktion beziffert BASF auf rund 4,9 Milliarden US-Dollar (rund 4,1 Mrd Euro). BASF stellte zudem eine mögliche Anhebung der Offerte auf 38 Dollar je Aktie in Aussicht. Laut US-Recht hat das Engelhard-Management nach Abgabe des Angebotes zehn Tage Zeit zu reagieren.
«Wir haben ein Angebot gemacht und das steht», betonte der BASF-Sprecher. Die Aktionäre hätten nun die Möglichkeit, auf die Offerte einzugehen. Die Erfahrung zeige aber, dass sie damit relativ lange warteten und erst kurz vor Ablauf des Termins handelten. Die Frist der Übernahme, die an eine Reihe von Bedingungen geknüpft ist, läuft vorerst bis zum 6. Februar.
Zu den Bedingungen der BASF gehört unter anderem, dass der Engelhard-Vorstand seine Maßnahmen zur Abwehr von Übernahmen zurücknimmt. Denn in den Statuten von Engelhard verbirgt sich eine so genannte «Giftpille»: Diese Klausel befugt das Management, Aktien an die bisherigen Anteilseigner verbilligt auszugeben, um einem Verkauf entgegenzuwirken.
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