"Bayer-Ideen-Pool": Gute Ideen sparen neun Millionen Euro
Mitarbeiter erhalten Prämien von insgesamt 2,4 Millionen Euro
Eine besonders erfolgreiche Idee hatte der Bayer HealthCare-Mitarbeiter Wolfgang Nachtsheim (41). Der Betriebsassistent in der Leverkusener Tablettenproduktion schlug vor, bei der Lackierung von Adalat-Tabletten eine Lackrohstoffmischung zu benutzen, die im eigenen Haus hergestellt wird. Das Präparat, das bei erhöhtem Blutdruck und zur Behandlung von Herzkrankheiten eingesetzt wird, wurde bisher in den Überzug eines externen Lieferanten gehüllt. Dieser war um einiges teurer und bot dabei keine Vorteile gegenüber der Bayer-eigenen Variante. Die Bayer HealthCare AG spart dank dieser Idee über 114.000 Euro allein im ersten Jahr der Umsetzung.
Über eine beachtliche Prämie können sich auch die Bayer CropScience-Mitarbeiter Mehmet Biyik (28), Karsten Mushold (40), Jürgen Erkens (37) und Franz-Winand Rosik (56) aus Dormagen freuen. Die vier Tüftler entwickelten einen Weg, die Wartungsarbeiten im so genannten "E-Betrieb" deutlich effizienter zu gestalten - bei unverändert hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards. Durch eine mechanische Nachbehandlung müssen Anlagenteile nun nur noch alle drei Wochen "in die Reinigung". Somit konnte die Verfügbarkeit erhöht und die Effizienz gesteigert werden. Der wirtschaftliche Nutzen für Bayer CropScience liegt allein im ersten Jahr der Umsetzung bei rund 150.000 Euro.
In Krefeld-Uerdingen fanden Thorsten Möller (36) und Hans-Jürgen Hoffmann (51), Schichtmeister und Betriebsmeister bei Bayer MaterialScience, einen Weg, die Abläufe in der Polyurethan-Rohstoffproduktion noch effizienter zu gestalten. Mit viel Eigeninitiative und stichhaltigen Versuchsergebnissen konnten die Betriebsmitarbeiter nachweisen, dass gleichwertige aber wesentlich günstigere Filtereinsätze ein ebenso gutes Ergebnis bringen. Dank dieser Idee konnten die Fixkosten gesenkt werden; Bayer MaterialScience spart somit bereits im ersten Jahr der Umsetzung rund 40.000 Euro.
Die rasant gestiegenen Strom- und Gaspreise, aber auch das Thema Umweltschutz brachten ein Team von Bayer-Betriebsingenieuren aus Wuppertal auf den Gedanken, den Energieverbrauch im Forschungszentrum Aprath genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Lüftungs- und Klimaanlagen zum Beispiel in Bezug auf Laufzeit und Temperatur nutzergerecht anzupassen, lautete ihr Vorschlag, um Energiekosten zu senken und Ressourcen zu schonen. In Zahlen ausgedrückt spart dies der Bayer HealthCare AG, jährlich rund 210.000 Euro.
Dass Verfahrensverbesserungen nicht allein von kostspieligen Investitionen abhängen, bewiesen Eggert Schmidt (59) und Ralf Lühmann (36), beide als Betriebsmeister bei Bayer MaterialScience in Brunsbüttel beschäftigt. In der Polyurethan-Produktion am Standort gab es bisher nur ein Netz, dass sowohl den MDI- als auch den TDI-Betrieb mit dem Zwischenprodukt Kohlenmonoxid (CO) versorgte. Schmidt und Lühman fanden einen Weg, die CO-Netze der beiden Kunststoff-Betriebe zu trennen und dabei vorhandene Anlagenteile zu nutzen. Ihr wohldurchdachter Vorschlag spart Bayer allein im ersten Jahr der Umsetzung Kosten von annähernd 54.000 Euro.
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