Die Kombination aus Lykopin und Vitamin E hemmt das Wachstum von Tumoren der Prostata
Neue wissenschaftliche Studie zeigt den gesundheitlichen Nutzen der Nährstoffkombination
Prostatakrebs stellt eine der häufigsten Krebsformen bei Männern dar. Es gibt etablierte Risikofaktoren für diese Erkrankung, z.B. fortgeschrittenes Lebensalter, familiäre Vorbelastung sowie die Rasse. Nach Nahrungsfaktoren und Mikronährstoffen, die einen Beitrag zur Verminderung des Krankheitsrisikos leisten können, wird kontinuierlich gesucht. Epidemiologische Studien haben mehrfach gezeigt, dass eine hohe Zufuhr von Lykopin (bekannt als wichtigstes Karotinoid aus Tomaten) und Vitamin E mit einem verminderten Risiko für Prostatakrebs einhergeht. Diese beiden Mikronährstoffe zählen mittlerweile zu den wichtigsten Nahrungsbestandteilen, wenn es um die Prävention von Prostatakrebs geht.
Die BASF hat untersucht, wie unterschiedliche Dosierungen von Lykopin und Vitamin E das Wachstum von Prostatatumoren beeinflussen und inwiefern eine Kombination aus Lykopin und Vitamin E zusätzliche Wirkung zeigt. Darüber hinaus wurde ermittelt, ob der Biomarker PSA (prostata-spezifisches Antigen) im Blut - ein gängiger klinischer Parameter für diese Erkrankung - auch unter Einnahme von Lykopin und Vitamin E verwendet werden kann.
Das PC-346C orthotopische Modell für Prostatakrebs an Mäusen wurde von den Wissenschaftlern in Rotterdam entwickelt und eignet sich gut für Untersuchungen der Wirkung von Nährstoffen auf das Tumorwachstum. Die BASF-Studie zeigt, dass die Kombination aus Lykopin und Vitamin E bei einer Dosierung von je 5 mg/kg Körpergewicht (KGW) am wirkungsvollsten ist: Das Wachstum der Prostatatumoren konnte um 73 Prozent gehemmt und die Überlebensdauer der Tiere um 40 Prozent verlängert werden. Für Lykopin allein konnte bei einer Dosierung von 5 mg/kg KGW ein nahezu signifikanter Effekt (Trend) mit 53 Prozent vermindertem Tumorwachstum und 19 Prozent verlängerter Lebensdauer gezeigt werden. In den anderen Gruppen (Vitamin E allein oder 50 mg/kg KGW Lykopin) konnte kein signifikanter Effekt auf das Tumorwachstum nachgewiesen werden.
Die PSA-Werte im Blut stiegen in der Placebogruppe mit dem Tumorwachstum an. In der Gruppe, die die Kombination aus Lykopin und Vitamin E erhielt, waren die PSA-Werte jedoch tendenziell geringer. Hinsichtlich PSA-Index, ein Parameter für selektive Effekte auf PSA im Vergleich zu Tumorwachstum, gab es zwischen den Gruppen keinen Unterschied. Dies deutet darauf hin, dass die PSA-Werte unabhängig von der Aufnahme von Lykopin und Vitamin E proportional zum Tumorwachstum anstiegen. Folglich kann davon ausgegangen werden, dass Lykopin und Vitamin E die PSA-Bestimmungen nicht beeinflussen - was in der klinischen Diagnostik eine wichtige Rolle spielt.
Die Studie zeigt eine signifikant positive Wirkung der Kombination aus Lykopin und Vitamin E in der Hemmung von Prostatatumoren. Darüber hinaus wird PSA unter diesem Behandlungsregime als geeigneter Marker für Tumorwachstum bestätigt. Um die Wirkung von Lykopin und Vitamin E auf Tumorwachstum und PSA-Werte beim Menschen zu erforschen, wird derzeit eine exploratorische Phase-II-Studie an Patienten mit Prostatakrebs durchgeführt.
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