Bayer verlängert Frist für Schering-Gebot

HVB: 'negatives Signal'

01.06.2006

(dpa-AFX) Bayer hat die Annahmefrist für das Schering-Übernahmegebot um zwei Wochen verlängert. Die Frist ende nun am 14. Juni um 24.00 Uhr, teilte der Konzern in Leverkusen mit. Eine weitere Änderung der Angebotsbedingungen sei ausgeschlossen. Die Aktie büßte am Dienstagmorgen rund 0,5 Prozent auf 35,65 Euro ein, während der DAX 0,87 Prozent verlor. Die HVB sieht in Bayers Fristverlängerung ein "negatives Signal".

Bisher verlief die Andienung von Schering-Aktien insgesamt eher schleppend. Bayer sind bis Montagabend 18,49 Prozent am Grundkapital der Schering AG zum Kauf angeboten worden. Ursprünglich hatte Bayer sein Gebot unter die Bedingung gestellt, dass die Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent bis zum 31. Mai erreicht wird. Die Verknüpfung der Annahmeschwelle mit diesem Datum entfällt nun.

"Die Verlängerung der Annahmefrist ermöglicht allen Schering-Aktionären, unser attraktives Angebot noch innerhalb der kommenden zwei Wochen anzunehmen", sagte Bayer-Chef Werner Wenning. Das Übernahmeangebot stehe weiterhin unter dem Vorbehalt, dass bis zum Ende der nun verlängerten Annahmefrist die Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent erreicht werde. Auch der Kaufpreis von 86 Euro je Schering-Aktie in bar bleibe unverändert. Ein Bayer-Sprecher sagte, mit der Änderung sei klar, dass sich an den materiellen Bedingungen des Angebotes nichts ändere.

Großaktionäre dienen in der Regel ihre Aktien erst zu einem recht späten Zeitpunkt an. So will zum Beispiel auch der Schering-Großaktionär Allianz, der rund elf Prozent der Anteile hält, die Offerte über 86 Euro je Aktie annehmen. Die Aktien wechselten bisher aber noch nicht den Besitzer. Vor diesem Hintergrund sei Bayer überzeugt, dass die Übernahme von Schering erfolgreich abgeschlossen werde.

Die Fristverlängerung ist nach Einschätzung von HVB-Experte Andreas Heine ein "negatives Signal". Ein erfolgreicher Abschluss sei angesichts der bisher erreichten Annahmequote noch nicht gesichert. Am Ende sollte mangels lukrativer anderer Alternativen für die Schering-Aktionäre die Übernahme aber gelingen. Auch Analystin Silke Stegemann von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) geht weiterhin davon aus, dass die Schering-Übernahme von Bayer zu 86 Euro je Aktie gelingt.

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