Siemens übernimmt Diagnostiksparte von Bayer für 4,2 Mrd. EUR

30.06.2006

Siemens hat mit Bayer eine Vereinbarung zur Übernahme der Diagnostiksparte des Chemie- und Pharmakonzerns getroffen. Siemens Medical Solutions baut mit dieser Akquisition seine Position im Wachstumsmarkt Molekulardiagnostik weiter aus. Ende April hatte der Konzern die Übernahme der amerikanischen Diagnostic Products Corporation, einem führenden Unternehmen in der Immundiagnostik, angekündigt. Der Kaufpreis der Diagnostiksparte von Bayer, die 2005 einen Umsatz von 1,4 Mrd. EUR und eine zweistellige EBITDA Ergebnismarge erzielte, beträgt rund 4,2 Mrd. EUR.

Die aktuelle Akquisition, die noch unter Vorbehalt der Kartellbehörde steht, zeige ebenso wie andere Zukäufe in den vergangenen Quartalen, dass der Konzern sein Portfolio konsequent auf zukunftsträchtige Wachstumsfelder ausrichte, so der Vorstandsvorsitzender der Siemens AG Klaus Kleinfeld.

Durch diese beiden Übernahmen steigt der Siemens-Bereich Medical Solutions bei der Immundiagnostik nach eigenen Angaben weltweit zur Nummer zwei auf. Zusätzlich wird durch die Akquisition von Bayer Diagnostics das stark wachsende Segment der molekularen Diagnostik auf der Basis von Genanalysen (Nucleid Acid Testing) erschlossen. Bayer Diagnostics ist zudem einer der Weltmarktführer in der Klinischen Chemie, verfügt über eine führende Position bei patientennahen Tests, der Laborautomatisierung und in der Hämatologie (Diagnostik von Blutzellen).

Für Bayer ergibt sich aus dem Verkauf nach Abzug der Steuern ein Zufluss von etwa 3,6 Milliarden Euro. Obwohl die Transaktion nach Angaben des Bayer Konzerns unabhängig von der Schering-Akquisition und ihrer Refinanzierung vorangetrieben wurde, wird sie Auswirkungen hierauf haben. So wird zum einen die geplante Hybrid-Anleihe von 1,3 Milliarden Euro möglicherweise ganz entfallen oder ein deutlich kleineres Volumen umfassen. Zum anderen soll die im Zusammenhang mit der Schering-Übernahme angekündigte Eigenkapital-Aufnahme von bis zu vier Milliarden Euro nun um voraussichtlich 500 Millionen Euro geringer ausfallen. Bereits im März hatte Bayer in einem ersten Schritt eine Pflicht-Wandelanleihe im Volumen von 2,3 Milliarden Euro emittiert. Insgesamt reduziert der Verkauf die Verschuldung des Unternehmens deutlich und trägt damit zur Verbesserung der Rating-Kennzahlen bei.

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