Vits-Preis für Chemiker
Förderkreis der Universität Münster vergibt 20.000 Euro
Reetz hat eine Anzahl neuer Katalysatoren und katalytischer Prozesse in die Chemie eingeführt. Seine Arbeiten sind dabei zunehmend interdisziplinär angelegt. So haben seine Untersuchungen zur Anwendung von Enzymen in der Organischen Synthese zu einer neuen Immobilisierungsmethode von Lipasen geführt. Damit können jetzt wesentlich höhere katalytische Aktivitäten als mit dem natürlichen Enzym erzielt werden. Reetz wurde dafür 1997 mit dem Preis "Reagent of the Year" ausgezeichnet.
Reetz' jüngste Arbeiten befassen sich mit dem Einsatz von molekularen Mutationstechniken für die in vitro Evolution von neuen Enzymen. Diese "Evolution im Reagenzglas" hat Prof. Reetz weit über sein bisheriges Fachgebiet große Aufmerksamkeit und Anerkennung gebracht. Bei diesen Arbeiten werden einzelne Aminosäurebausteine in Enzymen mit biochemischen Techniken ausgetauscht. Die erhaltenen "mutierten" neuen Enzyme werden auf eine erhöhte Wirksamkeit als Katalysatoren in der Organischen Synthese getestet. Die verbesserten Mutanden dienen dann als Ausgangspunkte für die nächsten Mutationssequenzen. Nach wenigen Zyklen erhält Reetz so neue enzymatische Katalysatoren, die eine sehr hohe Effizienz in enantioselektiven Reaktionen aufweisen, die zum Beispiel von Bedeutung für die Herstellung neuer Ausgangsstoffe für Arzneimittel sind.
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