Der Europamarkt für Membrantrennungssysteme

Nachfrage nach Hightech-Wasserbehandlung fördert Absatz von Membrantrennungssystemen

21.11.2001

Der Europamarkt für Membrantrennungssysteme wird in nächster Zeit kräftig an Volumen zulegen. Im Jahr 2000 noch auf 880 Millionen US-Dollar beziffert, sollen die Umsätze bis 2007 auf 1,49 Milliarden steigen. Laut einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan wird das Wachstum gleich durch mehrere Faktoren begünstigt.

Steigende Wasserkosten fördern Marktwachstum

"Im Hightech-Bereich, vor allem in der Mikroelektronik-Industrie, spielt die Reinheit des Prozesswassers eine entscheidende Rolle," so Matthew Barker, Branchenanalyst bei Frost & Sullivan. "Außerdem veranlassen die steigenden kommunalen Wasserkosten bei zunehmendem Wasserbedarf die Unternehmen dazu, verstärkt auf eigene Brunnen und Oberflächenwasser aus Seen und Flüssen zuzugreifen. Dieses Wasser muss allerdings zunächst gereinigt werden." Einen weiteren wichtigen Impuls erhält der Markt durch die Verlagerung weg von chemischen hin zu umweltschonenden physikalischen Methoden zur Wasserbehandlung.

Mikrofiltration stärkstes Segment

Bedeutendster Sektor im europäischen Gesamtmarkt für Membrantrennungssysteme ist derzeit die Mikrofiltration. Frost & Sullivan (www.water.frost.com) geht davon aus, dass dieser Markt seinen Anteil von 40,2 Prozent (2000) im Prognosezeitraum auf 40,7 Prozent (2007) ausbauen wird. Das entspricht einer Umsatzsteigerung von derzeit 354,3 Millionen US-Dollar auf 607 Millionen US-Dollar. Der Vorteil dieser Systeme liegt in ihrem breiten Anwendungsspektrum.

Ultrafiltration auf Rang zwei

An zweiter Stelle folgt die Ultrafiltration mit einem Umsatzanteil von 29,9 Prozent (2000). Auch hier ist bis 2007 mit einem Zuwachs auf 30,2 Prozent zu rechnen. Zu den Schlüsselkunden dieses Sektors zählen die Kommunen sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, womit die Zukunft dieses Segments bereits gesichert ist.

Kommunen sind wichtigste Abnehmer

Die Kommunen sind gleichzeitig insgesamt der größte Endnutzer von Systemen zur Membrantrennung. Frost & Sullivan geht davon aus, dass dieser Sektor mit seinem Marktanteil von 25,1 Prozent die dominante Position auch halten wird. Die Nachfrage von dieser Seite wird weiter angeheizt durch die immer strengeren Vorschriften zur Wasserqualität.

Immer mehr Anbieter drängen auf den Markt

Der Markt für Membrantrennung ist stark umkämpft; die Palette der 190 bis 200 Wettbewerber reicht von internationalen Anbietern schlüsselfertiger Anlagen bis zu Herstellern von Spezialprodukten. Als wichtigste Unternehmen nennt die Studie Vivendi Water Systems, Ionics und Koch, die im Jahr 2000 gemeinsam einen Umsatzanteil von 21,9 Prozent erwirtschafteten. Allerdings ist davon auszugehen, dass die drei Firmen ihre Spitzenposition langfristig nicht halten können, weil die Anzahl der Anbieter entsprechender Systeme kontinuierlich steigt. Sinkende Listenpreise sind jedoch trotz wachsendem Konkurrenzdruck nicht zu erwarten, da die Materialkosten für die Membrane steigen.

Breites Angebotsspektrum ist gefragt

Was die Angebotsstruktur betrifft, rechnet Frost & Sullivan mit einer generisch geprägten Entwicklung. Die Unternehmen zielen darauf ab, mit einem breiteren Anwendungsspektrum das Interesse der Kunden zu wecken und gleichzeitig Kosten einzusparen. Dabei bildet die zunehmende technische Reife der Membrantechnologie die Grundlage für flexiblere Systeme zum Einsatz bei unterschiedlichen Bedingungen.

Deutschland ist größter Markt

Europaweit größter Ländermarkt ist Deutschland, allein schon wegen der hiesigen Vielzahl der Industrieanwendungen von Membranen. Angesichts der relativen Reife des deutschen Marktes ist jedoch davon auszugehen, dass sein Umsatzanteil von 23,7 Prozent (2000) bis zum Ende des Prognosezeitraums auf 22 Prozent schrumpft.

Die Studie "Frost & Sullivan's Analysis Of The European Membrane Separation Market (Report 3963)" ist zu beziehen bei Frost & Sullivan.

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