Schering-Betriebsrat befürchtet großen Abbau - Senat: Spekulation

20.02.2007

(dpa) Bei der Berliner Bayer Schering Pharma droht nach Aussagen des Betriebsrats ein massiver Stellenabbau. Nach Schätzungen des Betriebsrats könnten bei der Bayer-Tochter 1200 bis 1300 Arbeitsplätze gestrichen werden, wie der Vorsitzende Norbert Deutschmann am Montag sagte. Zu den bereits angekündigten Kürzungen im Deutschland-Vertrieb werde der Abbau von weiteren 1000 Stellen in anderen Abteilungen befürchtet. Bei Schering in Berlin gibt es rund 5500 Arbeitsplätze.

Es sei zwar vom Vorstand ein sozialverträglicher Abbau versprochen worden. Angesichts der neuen Größenordnung sei auch dies nicht mehr gesichert, sagte Deutschmann. Die Stimmung in der Belegschaft sei angespannt.

Ein Bayer-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Er verwies auf den Sprecher von Bayer Schering Pharma, Oliver Renner, der erklärt hatte, das Unternehmen werde Zahlen erst bekannt geben, wenn die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zu Ende geführt seien. «Wir gehen davon aus, dass dies noch im ersten Quartal 2007 erfolgen wird.»

Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei) sagte, die Zahlen seien ungesichert und zeigten lediglich, wie schwierig die Verhandlungen über die Zukunft von Schering seien. Ihm sei vom Vorstand zugesichert worden, dass die Unternehmenszentrale in Berlin bleibe. Demnach würden de Forschungsaktivitäten in Berlin und Wuppertal konzentriert und damit auch der Standort Berlin gestärkt, sagte Wolf im Inforadio vom RBB.

Der Leverkusener Bayer-Konzern hatte die Berliner Schering AG im vergangenen Jahr übernommen und anschließend konzernweit den Wegfall von etwa 6000 Stellen angekündigt, eines Zehntels aller Mitarbeiter. Der Berliner Betriebsrat hatte die Streichung von 500 Stellen in der Hauptstadt als Schmerzgrenze bezeichnet.

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