Kreise: Merck könnte Generikaverkauf im Mai abschließen - Actavis interessiert
(dpa-AFX) Merck könnte nach dem derzeitigen Verhandlungsstand den Verkauf seiner Generikasparte bereits Ende Mai abgeschlossen haben. Dies verlautete aus mit dem Prozess vertrauten Kreisen. Entgegen der Aussage in einem Bericht der "Economic Times" ist auch der isländische Generika-Hersteller Actavis weiterhin im Rennen um die Merck-Sparte: "Wir befinden uns derzeit noch in Gesprächen mit Merck und sind auch weiterhin an einem Kauf interessiert, solange der Preis unseren Vorstellungen entspricht", sagte Sprecher Halldor Kristmannsson auf Anfrage von dpa-AFX.
Halldor widersprach damit dem Bericht der "Economic Times", wonach Actavis und das US-Unternehmen Mylan Laboratories Inc aus dem Bieterverfahren ausgeschieden seien. Neben Actavis führe auch das US-Unternehmen Mylan und der deutsche Konkurrent STADA noch Gespräche über eine Übernahme der Merck-Sparte. Merck und STADA wollten sich auf Anfrage nicht zu den Informationen äußern. Bei Mylan war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Mit dem weltgrößten Generikahersteller Teva Pharmaceuticals sei zudem noch ein weiteres Unternehmen an dem Kauf interessiert, bestätigte eine andere Quelle frühere Informationen.
Die Generikasparte von Merck ist nach den jüngsten Übernahmen in der Branche der Einschätzung von Analysten zufolge die vorerst letzte Gelegenheit, das Geschäft mit günstigen Nachahmermedikamenten zu verstärken. Merck wies für die Sparte 2006 einen Umsatz von 1,819 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn in Höhe von 307 Millionen Euro aus. Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern hat nach bisher nicht bestätigten Informationen Gebote in Höhe von 5 bis 6,5 Milliarden Dollar (3,8-5 Mrd. Euro) vorliegen.
Die beiden US-Beteiligungsunternehmen Apax Partners und Bain Capital hätten dagegen mit rund 4 Milliarden Euro weniger geboten, als die 5 Milliarden Euro, die Merck nach bisher unbestätigten Aussagen für die Sparte erzielen möchte. Analysten schätzen die Chancen von Private-Equity-Gesellschaften auf eine Übernahme eher gering ein, da sich weniger Synergieeffekte erzielen lassen als beim Kauf durch einen strategischen Investor oder einen Zusammenschluss eines PE-Hauses mit einem Pharma- oder Generikaunternehmen.
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