Japanische Studie: Grippeviren teils resistent gegen Tamiflu und Relenza
(dpa-AFX) Grippemedikamente von Roche und Glaxo Smith Kline sind einer Studie zufolge nicht mehr so wirksam wie bislang angenommen. Dabei handelt es sich um die Arzneien Tamiflu und Relenza, die von Medizinern bislang als wichtige Mittel im Kampf gegen eine mögliche großflächige Grippewelle betrachtet wurden, wie japanische Forscher in einer vorab veröffentlichten Studie im "Journal of the American Medical Association" berichteten. Tamiflu gilt als Mittel gegen eine mögliche Vogelgrippe-Epidemie. Viele Staaten halten aus Furcht vor einer Pandemie große Mengen des Mittels vor.
Laut der Studie hatten Viren bei einem Ausbruchs der Grippe vom Typ B im Winter 2004/2005 Anzeichen von Resistenz gegen die Wirkstoffe Oseltamivir und Zanamavir gezeigt. Die Grippe vom Typ B grassiert den Angaben zufolge jedes Jahr und wird mit einer weltweit steigenden Zahl von Todesfällen in Verbindung gebracht. In Japan wird sie häufiger als in anderen Ländern mit Tamiflu des Schweizer Roche-Konzerns und mit Relenza des britischen Pharmaherstellers Glaxo Smith Kline behandelt. Die Medikamente dienen auch der Vorbeugung gegen eine Grippe-Erkrankung.
Für die Studie sammelten und analysierten die Wissenschaftler die Viren bei mehreren hundert Menschen, die daran erkrankt waren. Eines von 74 erkrankten Kindern, die Tamiflu erhalten hatten, sprach weniger stark auf den Wirkstoff an. Bei 422 unbehandelten Patienten zeigten Grippeviren in sieben Fällen Resistenzen gegen Zanamivir, Oseltamivir oder beide Wirkstoffe. Dies entspricht einer Quote von 1,7 Prozent.
Die Erkenntnisse seien ein Beleg dafür, dass die Entwicklung der Virenstämme kontinuierlich überwacht und die Art der Vergabe antiviraler Medikamente genau überdacht werden müsse, schreiben die Autoren der Studie. Bei der Grippe vom Typ A sind die Resistenzen bestimmter Virenstämme schon länger bekannt.
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