Nanoporöse Kapseln: "Sesam öffne und schließe dich!"
Jetzt hat die Bielefelder Arbeitsgruppe mit Wissenschaftlern aus Stuttgart und Ulm sowie des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung Potsdam in Zusammenarbeit mit Forschern der Lehigh Universität, USA, eine Methode entwickelt, die es erlaubt, die extrem winzigen Hohlräume dieser Kapseln leicht zugänglich zu machen. Achim Müller, Tianbo Liu und ihre Kollegen haben herausgefunden, dass sich die Kapseln kurzfristig sehr weit öffnen lassen, wenn man die Eisenionen, die die fünfeckigen Baueinheiten verbinden, durch andere Metallionen ersetzt. Das Öffnen bewirkt automatisch das Eindringen kleinerer molekularer Teilchen (Molybdate und Lanthanidionen) in den inneren Hohlraum derart, dass sich später das schützende kugelförmige Skelett zurückbildet. "Es wäre nun wichtig herauszufinden, ob mit dieser Methode auch andere interessante Spezies/Teilchen eingekapselt werden können", erklärt Müller und fügt hinzu, dass mit analogen größeren Kapseln mit größeren Poren ("Bielefelder Nanokugeln", inzwischen auch in der Literatur als "Keplerate" gehandelt) sogar der Transport von biologisch-medizinisch relevanten Kationen - zum Beispiel Kalzium-, Kalium- oder Lithiumionen, letztere bei der Behandlung Manisch-Depressiver von Bedeutung - durch Zellmembranen modelliert werden kann. Es ist anzunehmen, dass durch die Integration von fluoreszenzaktiven Lanthanidionen auch interessante Anwendungen im Bereich der Biosensorik (bis zum Nachweis einzelner Atome) möglich sind.
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