Pfizer verlagert Deutschland-Zentrale von Karlsruhe nach Berlin

10.07.2007

(dpa-AFX) - Der Pharmahersteller Pfizer will im kommenden Jahr seine Deutschland-Zentrale von Karlsruhe nach Berlin verlagern. Knapp 500 der derzeit 645 Arbeitsplätze seien von den Umzugsplänen betroffen, teilte die deutsche Tochter des weltweit größten Pharmakonzerns am Freitag mit. Neben dem Bereich Humanarzneimittel soll auch das Tiergesundheitsgeschäft von Karlsruhe in die Bundeshauptstadt umziehen. Das ebenfalls in Karlsruhe ansässige europäische Marketing-Team mit rund 40 Mitarbeitern soll in die britische Organisation in London integriert werden.

Die Entscheidung sei gefallen, weil sich Berlin zu einem wichtigen Zentrum im Gesundheitsmarkt entwickelt habe, sagte der Deutschland- Chef von Pfizer, Andreas Penk. Die Belegschaft sei am Freitag über die Pläne informiert worden. Zu den großen Umsatzträgern bei dem US- Pharmariesen und seiner deutschen Tochter gehört der Verkauf der Potenzpille Viagra.

Nach Angaben von Penk sollen möglichst viele Mitarbeiter mit nach Berlin gehen. Für die Beschäftigten, für die ein Umzug nicht in Frage kommt, sollen in Absprache mit dem Betriebsrat sozial verträgliche Angebote und individuelle Lösungen gefunden werden. "Pfizer- Deutschland hat der Stadt Karlsruhe und dem Land Baden-Württemberg viel zu verdanken", sagte Penk. Nun gelte es aber, die die Weichen für die Zukunft in einem sich ändernden Umfeld zu stellen.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) begrüßte dagegen die Entscheidung des Unternehmens. "Die jahrelang betriebene Politik des Ausbaus unserer Stadt als Gesundheitsstandort trägt jetzt nachhaltige Früchte." Der Gesundheitsstandort Berlin hatte zuletzt einen Rückschlag erlitten, als der Pharmakonzern Schering 2006 von Bayer übernommen wurde. Die Hauptstadt verlor damit ihr einziges DAX- Unternehmen.

Die Unternehmen der Pfizer-Gruppe in Deutschland befinden sich an den Standorten Karlsruhe, Feucht, Illertissen, Freiburg und Frankfurt-Höchst. Sie beschäftigen rund 5200 Mitarbeiter. Außer Karlsruhe sollen die anderen vier Standorte nicht von den Verlagerungsmaßnahmen betroffen sein.

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