Merck will operatives Ergebnis 2007 um mehr als 20 Prozent steigern
(dpa-AFX) Merck will nach einem kräftigen Umsatz- und operativen Ergebnisplus im zweiten Quartal auch im Gesamtjahr operativ deutlich zweistellig wachsen. 2007 werde ein Wachstum der Umsatzerlöse im oberen einstelligen Bereich und ein Anstieg des operativen Ergebnisses um mehr als 20 Prozent angestrebt, teilte der DAX-Konzern am Mittwoch mit. Bisher hatte Merck ein operativ deutlich zweistelliges Wachstum vorausgesagt. Mit Abschluss des Erwerbs von Serono und dem noch abzuschließenden Verkauf unserer Generikasparte konzentriert sich Merck nun auf das Wachstum seiner beiden Unternehmensbereiche Pharma und Chemie, sagte Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merck KGaA. Im frühen Handel gaben Merck-Aktien um 0,55 Prozent auf 97,00 Euro nach und entwickelten sich damit besser als der Vergleichsindex.
Im abgelaufenen zweiten Quartal profitierte Merck wie erwartet sowohl beim Umsatz wie auch beim operativen Ergebnis von der Milliardenübernahme des Schweizer Biotech-Konzerns Serono. Im fortgeführten Geschäft - ohne die verkaufte Generikasparte - stieg der operative Gewinn um 57 Prozent auf 277,5 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 284 Millionen Euro gerechnet. Die Gesamterlöse kletterten um 9,3 Prozent auf 1,795 Milliarden Euro. Die Darmstädter hatten Serono im vergangenen Jahr für fast 11 Milliarden Euro gekauft und ihre Generikasparte Mitte Mai für 4,9 Milliarden Euro an den US-Konkurrenten Mylan verkauft.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank dagegen um 84 Prozent auf 95 Millionen Euro von 574 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Im Vergleichsquartal hatte Merck auch in Zusammenhang mit dem Verkauf von Schering-Aktien an Bayer Sondererträge in Höhe von 397 Millionen Euro ausgewiesen. Das Ergebnis nach Steuern für die fortzuführenden Geschäftsbereiche betrug im 2. Quartal 48 Millionen Euro und einschließlich der aufgegebenen Geschäftsbereiche (Generics) 90 Millionen Euro. Zwischen April und Juni wies Merck in Zusammenhang mit Serono Integrationsbelastungen von 34 Millionen Euro sowie weitere 141 Millionen Euro für die Abschreibung der immateriellen Vermögenswerte aus. Darüber hinaus verzeichnete Merck wegen der Kaufpreisallokation für Serono-Vorräte Sondermaßnahmen in Höhe von insgesamt 183 Millionen Euro.
Angetrieben von den Umsatzzuwächsen des Multiple Sklerose-Mittels Rebif und des Krebsmittels Erbitux verzeichnete die Gesellschaft im zweiten Quartal einen Zuwachs der Gesamterlöse auf 1,249 Milliarden Euro (VJ: ohne Serono: 564). Während der Rebif-Umsatz um 8,2 Prozent auf 312 Millionen Euro stieg und damit die Analystenprognosen überbot, verbesserte sich der Erbitux-Umsatz um 44 Prozent auf 116 Millionen Euro (Prog. 118).
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