Getränkeindustrie testet Reinigung mit Ozon

Ozonecip-Projektkonsortium startet Praxistest in der Weinbereitung

19.02.2008

Beim 3. Treffen des Ozonecip-Projektkonsortiums in La Rioja/Spanien wurde der Prototyp für ein Ozon-basiertes Reinigungsverfahren für Anlagen in der Getränke-und Lebensmittelherstellung vorgestellt. Die desinfizierende Wirkung von Ozon, das in Wasser eingeleitet wird, macht den Einsatz herkömmlicher Chemikalien überflüssig und spart Wasser und Energie. Erste Praxistests mit dem OzonCIP Prototyp (Cleaning in Place, kurz CIP) laufen nun in der Weinbereitung beim spanischen Projektpartner AINIA an.

Anlagen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie werden heute noch hauptsächlich mit Hilfe von Chlorchemikalien gereinigt. Dass es auch ohne Chemie geht, will ein Konsortium aus ttz Bremerhaven, drei Unternehmen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie zwei Forschungspartnern im Auftrag der EU nachweisen. Beim ersten Zusammentreffen der Partner in diesem Jahr wurde der Ozonecip-Prototyp präsentiert und grünes Licht für den Start der Praxistests gegeben.

Nach dem Einsatz in der Weinbereitung soll das Verfahren auch in der Bier- und Milchproduktion zum Einsatz kommen. Da jedes Getränk spezifische Anforderungen an das Reinigungsverfahren stellt, sind mehrere Testreihen erforderlich. Die Ergebnisse dieser Praxistest werden zur technischen Optimierung genutzt. Ziel des Konsortiums ist es, die Reinigung mit Ozon als "Beste-Verfügbare-Technik" (BVT) in der Getränke- und Lebensmittelbranche zu etablieren. In diesem Fall würde die Methode in den so genannten BREF Dokumenten (European Best Available Technique Refe-rence Documents) als neuer Standard festgeschrieben.

Die Desinfektion mit Ozon überzeugt im Vergleich mit herkömmlichen Verfahren in entscheidenden Punkten: Eine Nachspülung mit großen Mengen Klarwassers zur Beseitigung von Rückständen ist nicht erforderlich, da als Endprodukt lediglich Wasser und Sauerstoff zurückbleibt. Darüber hinaus werden Reinigungs- und Desinfektionszeiten stark verkürzt, und man kann auf den Einsatz von erwärmtem Wasser verzichten. So werden Kosten gespart und die Umwelt geschont.

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