Unwirksame Pillen: Schering muss in Brasilien Schadenersatz zahlen

27.03.2008

(dpa-AFX) Zehn Jahre nach einem Skandal um unwirksame Antibabypillen aus Mehl in Brasilien muss eine Tochterfirma des deutschen Pharmakonzerns Bayer Schering laut einem Gerichtsentscheid Schadenersatz leisten. Das Obere Bundesgericht STJ in Brasilia wies nach Medienberichten eine Berufung zurück und bestätigte ein früheres Urteil, wonach den Opfern insgesamt eine Million Real (knapp 400 000 Euro) gezahlt werden muss.

Das Verfahren war 1998 vom Verbraucherschutz in São Paulo angestrengt worden, nachdem mehrere Frauen nach Einnahme der Pillen ungewollt schwanger geworden waren. Der Einspruch des Unternehmens sei von den STJ-Richtern einstimmig abgewiesen worden, hieß es.

Im November vergangenen Jahres hatte das STJ die Konzerntochter Bayer Schering do Brasil zur Schadenersatzzahlung verurteilt. Demnach waren 1998 unwirksame Antibabypillen der Marke Microvlar in den Verkauf geraten, die für Tests einer Verpackungsmaschine hergestellt worden waren. Eine Sprecherin von Bayer Schering Pharma betonte in Berlin, die Placebos seien entwendet worden, als sie von einer anderen Firma entsorgt werden sollten. Der Konzern prüfe weitere rechtliche Schritte.

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