Deutsche Analysen-, Bio- und Labortechnik wächst auch 2008 weiter

Starke Nachfrage nach deutschem Hightech-Equipment auch im Ausland

28.03.2008

Nach einem sehr erfolgreichen Vorjahr werden die deutschen Hersteller von Analysen-, Bio- und Labortechnik (ABL) ihren Umsatz auch in 2008 erneut steigern können. Die 330 deutschen Hersteller dieser Branche erwarten auch für das laufende Jahr steigende Umsätze. Im Inland wird ein Umsatzplus von 5% und damit ein Wert von fast 2,8 Milliarden Euro erwartet. Beim Auslandsumsatz liegt die Prognose bei 3,4 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von rund 8% entsprechen würde. Der Gesamtumsatz läge damit bei einem Wert von rund 6,2 Milliarden Euro um 6,5% über dem Vorjahresergebnis. Entsprechend positiv sind daher auch die Erwartungen der überwiegend kleinen und mittelständischen Betriebe an die Beschäftigungsentwicklung. Hier wird von einem Zuwachs von rund 5% auf damit über 35.000 Mitarbeiter ausgegangen. Wichtigste Abnehmerbranchen im Inland bleiben dabei die Industrie, die öffentliche Hand und der Pharma- und Chemiesektor, auf die über 90% des Direktgeschäftes entfallen. Diese Angaben machte SPECTARIS-Geschäftsführer Sven Behrens auf der Hauptpressekonferenz der Messe München im Vorfeld der analytica 2008.

Im Jahr 2007 lag der Gesamtumsatz der Branche mit mehr als 5,7 Milliarden Euro um 8,2% über dem Ergebnis des Vorjahres. Getragen wurde das sehr positive Ergebnis dabei insbesondere von Zuwächsen im Auslandsgeschäft. So konnten die 330 deutschen Hersteller von Analysen-, Bio- und Labortechnik (2006: 327) im vergangenen Jahr ihren Auslandsumsatz um 11,4% auf 3,1 Milliarden Euro steigern. Der Inlandsumsatz konnte ebenfalls zulegen und wies mit einem Wert von 2,6 Milliarden Euro ein Plus von 4,6% aus. Die Exportquote erreichte mit 54% einen neuen Höchststand. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag die Exportquote noch bei 48%. Die positive Geschäftsentwicklung 2007 machte sich auch bei der Anzahl der Beschäftigten bemerkbar, die mit rund 33.600 Mitarbeitern ebenfalls deutlich über dem Ergebnis des Jahres 2006 lag (+ 4,2%).

SPECTARIS-Geschäftsführer Sven Behrens: "Die große Breite neuer Produkte und Applikationen, die auf der diesjährigen Analytica von den Unternehmen gezeigt werden, verdeutlicht die hohe Innovationskraft dieser Branche. Ein weiterer Beleg für diese Innovationsfähigkeit der deutschen Hersteller sind die überdurchschnittlich hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung. So liegt die F&E-Quote, also der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Gesamtumsatz, derzeit bei 8,6%. Zum Vergleich: Die F&E-Quote im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt liegt bei weniger als 5%. Rund 16% der ABL-Gesamtbeschäftigten sind im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Kein Wunder also, dass der Umsatzanteil innovativer Produkte, d.h. von Produkten, die jünger als drei Jahre sind, bei fast 30% liegt. Doch insbesondere für die langfristige Innovationsfähigkeit der Unternehmen ist nicht nur die absolute Höhe der internen Forschungsausgaben entscheidend. Themen wie Forschungsförderung und Gemeinschaftsforschung gewinnen mehr und mehr an Bedeutung."

Wichtige Zukunftstrends der Branche heißen Automatisierung, Prozessanalyse und Miniaturisierung. Das Messen von molekulargenetischen Parametern im Zusammenhang mit Krankheitsbildern etwa ermöglicht eine Klassifizierung der Form und des jeweiligen Stadiums einer Erkrankung. Diese Erkenntnisse führen im Idealfall zu einer individualisierten Therapie. Ebenfalls von hoher Bedeutung ist der Bereich der Biotechnologie. Sie findet in einer Vielzahl von Feldern Anwendung: Zell- und Mikrobiologie, Virologie, Biochemie, Molekularbiologie, Immunologie sowie Umwelt- und Verfahrenstechnik. Die Erkenntnisse werden dementsprechend nicht nur im medizinischen Bereich für die Entwicklung neuer und nebenwirkungsärmerer Wirkstoffe angewandt, sondern auch in der Nahrungsmittelherstellung, für die Entwicklung innovativer und sicherer Diagnostika und qualitativ verbesserter und ertragreicherer Pflanzenzüchtung. Die Industrie für Analysen-, Bio- und Labortechnik unterstützt die weitere Entwicklung der Biotechnologie und ist deren unverzichtbares Werkzeug geworden. Sie ermöglicht es den Forschern, ihre Aufgaben zielgerichtet und schneller zu erledigen.

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