EPO-Doping bei Olympischen Winterspielen Kampf angesagt
Wie vor zwei Jahren bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney kommt ein Diagnostika-System von Bayer zum Einsatz. "Wir sind sehr stolz darauf, dass das Bayer ADVIA 120 Hämatologie System erneut bei Olympischen Spielen eingesetzt wird", sagte Rolf Classon, Leiter von Bayer Diagnostika. Das Diagnostika-System wird in der Medizin zur Bestimmung von Blutbildern, z. B. Anämie/Leukämie-Diagnostik bzw. Dialyse-Therapie-Monitoring, eingesetzt. Mit dem gentechnisch hergestellten menschlichen Hormon Erythropoetin (r-HuEPO) werden normalerweise Menschen behandelt, die an schwerer Blutarmut (Anämie) erkrankt sind. Das Medikament wird aber auch illegal im Ausdauersport genutzt. Es regt die Produktion der roten Blutkörperchen an, die Sauerstoff zu den Muskeln befördern und führt zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit. Zu viele Blutkörperchen verdicken allerdings das Blut. Missbrauch von EPO kann daher zu schweren Herzkomplikationen und Schlaganfällen führen.
"Doping mit EPO birgt gesundheitliche Gefahren", bestätigt Dr. Robin Parisotto vom Australian Institute of Sport und Leiter einer Studie, die feststellt, dass EPO-Missbrauch auf dem Bayer-System nachgewiesen werden kann. "Viele Experten sind der Ansicht, dass Doping mit EPO bei unerklärlichen Herzkomplikationen von Hochleistungssportlern in den letzten zwei Jahrzehnten eine Rolle spielte." Der Bluttest kommt in Salt Lake City als so genannter Screening-Test zum Einsatz, mit dem vor den Wettkämpfen alle Athleten in den Disziplinen Biathlon, Nordische Kombination, Ski-Langlauf und Eis-Schnelllauf getestet werden. Übersteigen die gemessenen Parameter bestimmte Werte, wird ein zusätzlicher Urintest gemacht. Denn gentechnisch hergestelltes EPO ist nicht direkt im Blut nachweisbar. Die Blutbildanalytik ermöglicht den indirekten Nachweis - und das sogar noch Tage bis Wochen nach Absetzen von EPO. Im Urin kann r-HuEPO zwar direkt, jedoch nur wenige Tage nachgewiesen werden.
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