Studie von Ceresana Research: Wandel des globalen HDPE-Markts

03.09.2008 - Deutschland

Im vergangenen Jahr erreichte der HDPE-Weltmarkt ein Volumen von über 30 Millionen Tonnen, nach 22 Millionen Tonnen im Jahr 2000. Obwohl Nordamerika und Westeuropa im Jahr 2007 noch einen Anteil von rund 44% am weltweiten Verbrauch hatten, bestimmt die Region Asien-Pazifik immer mehr das globale Wachstum und sorgt zum Großteil für den zukünftigen Anstieg des HDPE-Umsatzes. Die osteuropäischen Länder, besonders Russland, profitieren ebenfalls von hohen Wachstumsraten und erreichen gegenwärtig ein Marktvolumen von ungefähr 2,5 Millionen Tonnen. Ceresana Research erwartet, dass sich der HDPE-Umsatz bei steigenden Absatzmengen und Preisen bis zum Jahr 2016 nahezu verdoppeln wird.

Der Anteil der Region Asien-Pazifik am weltweiten Verbrauch von HDPE stieg von 31% im Jahr 2000 auf über 35% im Jahr 2007 an. Die verarbeitenden Industrien Chinas nehmen dabei den ersten Platz ein, gefolgt von Indien, Japan und Südkorea. Die dortigen Verarbeiter von HDPE profitieren von den schnell wachsenden asiatischen Absatzmärkten, auch in vergleichsweise kleineren Ländern wie Malaysia, und von weiter zunehmenden Exportmöglichkeiten in die Länder Nordamerikas und Westeuropas. Die HDPE-verarbeitende Industrie der bislang etablierten Regionen wandert vermehrt in die wachstumsstarken und kostengünstigeren Länder Asiens ab. Eine Besonderheit ist die Faser-Produktion: Auf sie entfällt zwar nur etwa 5% des weltweiten HDPE-Verbrauchs, sie ist aber zum Großteil im Raum Asien-Pazifik konzentriert.

In den Ländern des Mittleren Ostens nimmt nicht nur die Kunststoff-Nachfrage stetig zu, sondern auch die Produktion. Seit dem Jahr 2000 legte dort die HDPE-Herstellung um mehr als 20% pro Jahr zu, wobei ein Großteil auf Saudi-Arabien entfiel. Ein Ende dieser rasanten Entwicklung ist nicht abzusehen: Im Mittleren Osten sind bis zum Jahr 2013 Projekte mit einer gesamten HDPE-Kapazität von 6,9 Millionen Tonnen geplant, wodurch diese Region voraussichtlich zum weltweit bedeutendsten Lieferanten von HDPE aufsteigen wird.

In Westeuropa und Nordamerika kommt es dagegen nur zu geringfügigen Kapazitätserweiterungen, wobei neue Anlagen meist ältere Produktionsstätten ersetzen.

Milchflaschen und andere im Blasformverfahren erzeugte Hohlkörper sind die wichtigsten Anwendungsgebiete für HDPE – über 8 Millionen Tonnen, also fast ein Drittel der weltweit produzierten Menge, wurden im vergangenen Jahr dafür verwendet. Vor allem China, wo erst 2005 Getränkeflaschen aus HDPE eingeführt wurden, ist ein wachsender Absatzmarkt für starre HDPE-Verpackungen. In Indien und zahlreichen anderen Schwellenländern wird die Infrastruktur ausgebaut – nicht zuletzt mit Rohren und Kabelleitungen aus HDPE. Das Material profitiert auch von Diskussionen über mögliche Gesundheits- und Umweltschäden durch PVC, bzw. seinen technischen Vorteilen gegenüber Glas, Metallen oder Kartons.

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