Weniger Umweltbelastung, mehr Energieausbeute: Forscher der Hochschule Niederrhein verbessern die Zementherstellung
Nach dieser Zeit soll das erarbeitete Regelungskonzept auf neue und auch ältere Zementwerke übertragen werden können. Auch Unternehmen der Grundstoffindustrie, der chemischen Industrie und der Energietechnik, die Hochtemperaturprozesse nutzen, können von den Ergebnissen profitieren. Bis dahin sind von den Forschern und ihren Industriepartnern jedoch noch zahlreiche offene Fragen zu klären. Sie konzentrieren sich auf die Prozesse, die beim Brennen der Rohstoffe für die Zementgewinnung im Drehrohrofen ablaufen. Diese Prozesse sind umso schwieriger zu kontrollieren und beeinflussen, als dazu aus Kostengründen zunehmend Altreifen, Kunststoff-, Papier- und Textilabfälle verwendet werden, die jedoch zu Schwankungen beim Heizwert führen und höchst unterschiedlich ausbrennen. Die bestehenden Systeme zur Prozessführung können beim Einsatz dieser Sekundärbrennstoffe wegen der fehlenden automatischen Steuerung nicht die höchste Effizienz erreichen.
Die Krefelder Wissenschaftler wollen vor allem Modelle entwickeln, die die im Ofen ablaufenden Prozesse wirklichkeitsgetreu abbilden. Ein hier installiertes Kamerasystem soll zusätzliche Informationen liefern, besonders zu dem thermischen Zustand im Inneren. Dis Basis bilden Strömungssimulationen von aixprocess. Die Modelle mit ihren riesigen Datenmengen werden anschließend reduziert, damit sie bei der Zementproduktion online zur Regelung und Optimierung des Herstellungsprozesses eingesetzt werden können. Dazu werden spezielle Modelle genutzt, die am IMH der Hochschule Niederrhein erforscht und entwickelt werden. Die neuartige Regelung wird während des Projekts in einem Zementwerk der Cemex erprobt. Mit dem Konzept soll es sogar möglich sein, je nach gewünschter Produktqualität die dafür geringstmögliche Temperatur vorzuwählen.
Meistgelesene News
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die chemische Industrie, Analytik, Labor und Prozess bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.