„Grüne Kunststoffe“ für den Klimaschutz
Nachwachsende Rohstoffe als Ersatz von Erdöl
Erdölbestandteile sind die Basis von Polyurethanen und Polycarbonaten, also der beiden großen Kunststoffklassen, die Bayer MaterialScience herstellt. Doch fossile Grundstoffe werden in Zukunft immer knapper und voraussichtlich teurer werden. Nachwachsende Rohstoffe bieten da eine ökologische und ökonomische Alternative. Denn sie sind CO2-neutral und verringern die Abhängigkeit vom Erdöl.
Im Fokus der Entwicklungen stehen die Polyurethane. In dieser Kunststoffklasse spielen pflanzliche Ausgangsprodukte wie Glyzerin oder Zucker bereits seit langem eine wichtige Rolle. Auch Rizinusöl ist laut Unternehmen gut geeignet. Bayer verwendet das Öl aus dem Samen des Wunderbaums (lat. Ricinus communis) schon seit einiger Zeit zur Herstellung von Polyurethanen für Autositze, Fußböden oder Matratzen.
Jetzt haben Bayer-Experten einen Prozess entwickelt, um auch andere Pflanzenöle wie Raps- oder Sojaöl zu Kunststoff-Komponenten mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu verarbeiten. Die „grünen“ Schaumstoffe, die unter anderem in der Gebäudeisolierung verwendet werden, enthalten einen Anteil von 10 bis 15 Prozent an nachwachsenden Rohstoffen.
Neben Zucker, Glycerin oder Rapsöl haben die Wissenschaftler aber noch andere Bio-Ausgangsstoffe im Blickfeld. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Lignin, einem weitgehend ungenutzten Abfallprodukt in der Papierindustrie. Dieses Biopolymer macht etwa 25 - 30 Prozent der nicht-fossilen Kohlenstoffverbindungen auf der Erde aus: Lignin wäre somit eine fast unerschöpfliche Rohstoffquelle.
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