Bayer erwartet schleichenden Jobabbau in Deutschland
(dpa-AFX) Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer erwartet für die nächsten Jahre eine beständig sinkende Beschäftigtenzahl in Deutschland. "Es werden jährlich einige Hundert Mitarbeiter weniger sein", sagte Vorstand und Arbeitsdirektor Richard Pott der Financial Times Deutschland (FTD, Montagsausgabe). Das sei nicht die Folge spezieller Umbauprogramme, sondern der zunehmenden Produktivität. "Wir werden das über die normal auftretende Personalfluktuation machen", sagte Pott. Damit sind Pensionierungen oder andere wegfallende Stellen gemeint, die dann nicht mehr besetzt werden.
In gesondert angekündigten Restrukturierungsprogrammen hatte Bayer in den vergangenen Jahren 6.500 Stellen in Deutschland gestrichen. Sie seien inzwischen abgeschlossen nur bei der Schering-Integration suche Bayer noch für 50 Mitarbeiter neue Positionen. Auf betriebsbedingte Kündigungen wurde verzichtet. Der schleichende Jobverlust aber geht weiter. Ende 2008 beschäftigte Bayer an den inländischen Standorten 37.400 Mitarbeiter, nach 39.100 ein Jahr zuvor.
"Der Trend wird sich fortsetzen", sagte Pott. Die Streichungen stünden weitestgehend in der Plastiksparte Bayer Material Science (BMS) an. "BMS wird abbauen", sagte Pott. In dieser Sparte steige die Produktivität gemessen an Tonnen je Mitarbeiter jährlich um zwei bis drei Prozent. Und 2009 dürfte der Absatz in diesem stark konjunkturabhängigen Geschäft deutlich sinken. In den anderen Sparten Gesundheit (Healthcare) und Pflanzenschutz (Cropscience) bleibe die Zahl der Mitarbeiter im Inland 2009 vermutlich stabil, sagte Pott. "Ich prognostiziere aber auch, dass CropScience und HealthCare sich vorsichtiger bei Stellenbesetzungen verhalten werden."
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