Süd-Chemie steigert Umsatz und Ergebnis 2008 deutlich und erwartet für 2009 eine verhaltene Entwicklung
Das operative Konzernergebnis (EBIT) wurde überproportional zum Umsatzwachstum und damit stärker als erwartet um 16,2 Prozent auf 117,1 Mio. Euro gesteigert. Die Prognose von Anfang 2008 hatte zwischen 110 und 115 Mio. Euro gelegen. Die EBIT-Marge nahm entsprechend um 0,4 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent zu. Der deutliche Ergebniszuwachs resultiert im Wesentlichen aus der positiven internationalen Geschäftsentwicklung, der höheren Auslastung der Produktionsanlagen, der Einführung neuer und verbesserter Produkte sowie Sondereinflüssen. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 17,0 Prozent auf 166,4 Mio. Euro. Der Konzernjahresüberschuss legte im Vorjahresvergleich um 21,9 Prozent auf 57,8 Mio. Euro zu. Aufsichtsrat und Vorstand werden der Hauptversammlung am 20. Mai 2009 eine unveränderte Dividende von 1,10 Euro je Aktie vorschlagen.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen um 14,6 Prozent auf 53,5 Mio. Euro. Das entspricht einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 4,5 Prozent. Auf der Grundlage der weltweit führenden Marktpositionen erreichte das Investitionsvolumen 2008 mit 124,4 Mio. Euro ein neues Rekordniveau (Vorjahr: 111,6 Mio. Euro). Damit beträgt die Investitionsquote 10,4 Prozent. Hauptsächlich aufgrund des investitions- und akquisitionsbedingten Anstiegs des langfristigen Vermögens und höherer Pensionsrückstellungen verringerte sich die Eigenkapitalquote um 4,9 Prozentpunkte auf 33,6 Prozent.
Im Wesentlichen akquisitionsbedingt stieg die Mitarbeiterzahl im Konzern zum Bilanzstichtag um 1.482 deutlich auf 6.513 Mitarbeiter. In Deutschland stieg die Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr um 274 auf 1.669 Mitarbeiter.
Ausblick auf 2009
Der plötzliche Nachfrageeinbruch nach Industrieprodukten Ende 2008 hat sich 2009 zu einer Rezession über alle Wirtschaftsbereiche und Regionen hinweg entwickelt, von der inzwischen auch Geschäftsfelder der Süd-Chemie getroffen sind. Um die Ertrags- und Finanzkraft nachhaltig zu sichern, hatte das Unternehmen bereits Ende 2008 Kostensenkungsmaßnahmen eingeführt. Darüber hinaus werden zur Schonung der Liquidität die für 2009 budgetierten Investitionen um zunächst 40 Prozent gekürzt. Der Sparkurs wird Maßnahmen der Kundenbetreuung und Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten jedoch nicht beeinträchtigen. Die Süd-Chemie wird die Nachfrageentwicklung auf ihren Märkten weiter intensiv verfolgen, um auf mögliche weitere Nachfragerückgänge angemessen reagieren zu können.
Nach dem kräftigen Rückgang der weltweiten Chemieproduktion erwartet der Süd-Chemie Vorstand in der zweiten Jahreshälfte 2009 eine Stabilisierung der Nachfrage nach Chemieprodukten. Es wird im Geschäftsjahr 2009 voraussichtlich ein Konzernumsatz zwischen 1,15 und 1,2 Mrd. Euro erreicht; das entspricht einem Minus von maximal 4 Prozent. Das EBIT soll im Vergleich zu 2008 auf 95 bis 100 Mio. Euro zurückgehen, ein Rückgang von rund 20 Prozent.
Dr. Günter von Au, Vorstandsvorsitzender der Süd-Chemie AG, sagte: „Trotz des kräftigen wirtschaftlichen Abschwungs sind wir für das laufende Jahr vergleichsweise vorsichtig zuversichtlich. Wir können voraussichtlich Absatzrückgänge in zyklischen Märkten durch Geschäft in unseren Wachstumssegmenten und konjunkturresistenteren Bereichen weitgehend auffangen. Darüber hinaus werden unsere im Vorjahr getätigten Akquisitionen Umsatzrückgänge abfedern.“