Air Products beteiligt sich an Vattenfall-Pilotprojekt zur CO2-Abscheidung und -Speicherung in Brandenburg

Testanlage geht Ende 2010 in Betrieb

02.04.2009 - Deutschland

Air Products wird sich nach eigenen Angaben mit einem neuen Verfahren zur Rauchgasreinigung an einem Vattenfall-Pilotprojekt zur CO2-Abscheidung und -speicherung beteiligen. Eine entsprechende Vereinbarung haben beide Unternehmen nun getroffen. In der Vattenfall-Anlage am Kraftwerk „Schwarze Pumpe“ in Brandenburg, die im September 2008 in Betrieb gegangen ist, wird CO2 im so genannten Oxyfuel-Verfahren abgeschieden und verflüssigt. Im Unterschied zu herkömmlichen Methoden zur Rauchgasentschwefelung und -entstickung hat Air Products die Reinigung in den Verflüssigungsprozess integriert. Dadurch sinken laut Unternehmen die Kosten und es werden höhere Reinheitsgrade erreicht, so dass das CO2 für andere Anwendungen wie beispielsweise die Enhanced Oil Recovery (EOR, CO2-Injektionen zur Ölförderung) genutzt werden kann. Die Testanlage soll Ende 2010 in Betrieb gehen.

„Die Pilotanlage von Vattenfall ist das weltweit erste vollumfängliche Projekt, bei dem CO2 nach dem Oxyfuel-Verfahren abgeschieden und gespeichert wird. Dadurch können wir unser neuartiges Reinigungs- und Verflüssigungsverfahren erstmals im Technikumsmaßstab erproben“, sagt David Taylor, Vice President Energy Business bei Air Products.

In Schwarze Pumpe wird Air Products das Rauchgas direkt aus dem Brennkessel der 30 MW-Anlage entnehmen, reinigen und verflüssigen. Ein Teil des so gereinigten CO2 soll anschließend direkt gespeichert werden. Das von Air Products entwickelte Verfahren basiert auf einem abgestuften Verdichtungsprozess, mit dem der Druck sowie die Prozess- und Verweilzeiten des Rauchgases so optimiert werden, dass sämtliche Verunreinigungen während der Verflüssigung entfernt werden können. Dies ermöglicht zum einen Kostensenkungen bei der Oxyfuel-Verbrennung. Zum anderen wird dadurch die Konzentration säurehaltiger Bestandteile minimiert und so eine mögliche Korrosion der Anlagen zur CO2-Sequestrierung verhindert. In der Pilotanlage wird das CO2 gereinigt, und Inertstoffe sowie insbesondere Sauerstoff werden aus dem Prozess entfernt. Außerdem wird Air Products in der Anlage eine neuartige Membrantechnik nutzen, mit der bis zu 98 Prozent des CO2 abgeschieden werden können.

Vattenfall hat die Pilotanlage im September 2008 in Betrieb genommen. Die Ergebnisse aus der Forschungsphase sollen in zwei Demonstrations-Kraftwerke in Deutschland und Dänemark einfließen, die Vattenfall bis 2015 bauen will, um die Technologie bis 2020 zur großtechnischen Serienreife zu führen.

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