Solon-Beteiligung meldet Insolvenz an
(dpa-AFX) Eine indirekte Beteiligung des Berliner Solarmodulherstellers Solon hat am Dienstag in Frankreich Insolvenz angemeldet. Das zuständige Handelsgericht habe das sogenannte gerichtliche Vergleichsverfahren für den Siliziumhersteller Silicium de Provence (SilPro) eröffnet, wie Solon mitteilte. Die Gesellschaft ist über ihre Beteiligung an der SOL Holding zu rund einem Drittel an den Franzosen beteiligt. Solon befürchtet nach eigenen Angaben einen Wertberichtigungsbedarf von bis zu 40 Millionen Euro. Im außerbörslichen Handel bei Lang & Schwarz brachen Solon-Papiere nach der Mitteilung im Vergleich zum Xetra-Schluss um 16,26 Prozent auf 8,91 Euro ein.
SilPro hat nach Solon-Angaben zwei Monate Zeit, um mit Kreditgebern eine zukunftsfähige Lösung zu finden. Die Insolvenzanmeldung sei nötig geworden, da die weitere Finanzierung für das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen aufgrund der aktuellen Finanzkrise nicht sichergestellt sei. SilPro, mit Sitz in Saint Auban in der Provence, sollte solares Polysilizium herstellen. Der Produktionsstart der noch im Bau befindlichen Anlagen war für 2011 geplant. Die Wirtschaftskrise wirft seit langem ihre Schatten auch auf die Solarbranche. So ist wegen der eingebrochenen Nachfrage der Preis für den Rohstoff Silizium in den vergangenen Monaten abgestürzt.
Die SOL Holding, an der Solon mit 48 Prozent beteiligt ist, hält rund 70 Prozent an SilPro. Weitere Anteilseigner an SilPro ist mit 30 Prozent die Photon Power Industries (PPI), über die wiederum die Erneuerbare-Energien-Tochter von Electricite de France (EdF), EDF Energies Nouvelles, indirekt 12,8 Prozent an SilPro hält.
Solon leidet selbst ebenfalls massiv unter der Krise. Nach einem Rekordergebnis 2008 musste Solon seine Produktion drosseln. Unternehmenschef Thomas Krupke hatte zuletzt Anleger auf einen Verlust im ersten Quartal vorbereitet und für das laufende Jahr keine konkrete Prognose abgegeben. Er stellte für das Gesamtjahr ein "moderates" Wachstum in Aussicht, knüpfte diese Einschätzung aber an eine "deutliche konjunkturelle Erholung". Analysten bemängeln bei dem Unternehmen vor allem die vergleichsweise hohe Verschuldung.
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