Neue World-scale Vinylchlorid-Anlage bei Vintron in Knapsack
Erfolgreicher Abschluß der Rückwärtsintegration von Vinnolit
Das in 1998 bei der Vintron GmbH gestartete Projekt der Restrukturierung des gesamten Produktionsverbundes der Elektrolyse- und Elektrolysefolge-produkte (Chlor, Natronlauge, Wasserstoff, Dichlorethan, Vinylchlorid), ist mit mehr als 130 Millionen EUR das bislang größte Investitionsvorhaben im Chemiepark Knapsack und bildet den Abschluß der Rückwärtsintegration der Muttergesellschaft Vinnolit GmbH & Co. KG. Ermöglicht wurde das ehrgeizige Projekt zur Sicherung der eigenen Rohstoffversorgung durch den Erwerb von Vinnolit und Vintron im Jahr 2000 durch Advent International, eine führende internationale Finanzbeteiligungsgesellschaft. Vinnolit verfügt nun mit Burghausen/Gendorf und Köln/Knapsack über zwei rückwärtsintegrierte Zwillingsstandorte für die PVC-Produktion.
Mit der neuen integrierten Oxichlorierungs-/ Spaltanlage für 330.000 Tonnen Vinylchlorid wurde unter technischer Federführung von Krupp Uhde eine der größten und modernsten Anlagen dieser Art auf dem europäischen Kontinent gebaut und Anfang 2002 in Betrieb genommen. Bau und Inbetriebnahme sind in Rekordzeit von nur 20 Monaten erfolgt. Die neue Produktions-anlage wurde nach einer in der Vinnolit-Gruppe entwickelten und weltweit lizensierten Technologie errichtet.
Die Anlage zur Chlorherstellung wurde bereits im Oktober 2001 um einen Anbau in energiesparender Membrantechnik auf 250.000 Tonnen Jahres-produktion erweitert. Auch die Kapazität der Direktchlorierungsanlage zur Herstellung von Dichlorethan wurde in den letzten Jahren verdreifacht. Dies erfolgte in eigenentwickelter Technik unter Nutzung des bestehenden Reaktors und durch Installation einer neuen Destillationskolonne zur Produktreinigung.
Die Investitionen in moderne Anlagen zahlen sich auch für die Umwelt aus. Responsible Care(R) (verantwortliches Handeln) und Sustainable Development (nachhaltiges Wirtschaften) sind wesentliche Bestandteile der Unternehmenspolitik von Vintron und Vinnolit. Dabei verpflichten sich die Unternehmen zur kontinuierlichen Verbesserung von Umwelt- und Gesundheitsschutz, Sicherheit und Qualität. Durch die Errichtung der neuen Vinylchlorid-Anlage wird der spezifische Energieeinsatz bei Vintron deutlich gesenkt. Der Bedarf an Erdgas geht um über 40 % und der Stromverbrauch um 15 % je Tonne Vinylchlorid zurück. Durch den Einsatz von Membrantechnik und der optimalen Kombination mit der bestehenden Anlage kann der Stromverbrauch pro Tonne Chlor um über 10 % reduziert werden.
Advent International hat im Juli 2000 die Unternehmen Vintron und Vinnolit erworben. Der neue Gesellschafter setzte sich zum Ziel, die Anlagen und das Geschäft beider Firmen weiterzuentwickeln, um den steigenden Bedürfnissen der Kunden auch in Zukunft gerecht werden zu können. "Die Investition in Knapsack ist Ausdruck langfristiger positiver Erwartungen in die Entwicklung des PVC-Geschäftes, auf der Grundlage einer kostenoptimierten Wertschöpfungskette und einer damit erheblich gestärkten Wettbewerbsfähigkeit", so die Vinnolit-Geschäftsführer Dr. Josef Ertl und Hans Jürgen Zippel. Vinnolit ist - mit einer Kapazität von 650.000 Jahrestonnen - der führende Hersteller des vielseitigen Kunststoffes Polyvinylchlorid (PVC) in Deutschland, einer der bedeutendsten in Europa und gehört weltweit mit zu den Top 10 der Branche. "Wir sind davon überzeugt, mit der gelungenen Restrukturierung bei Vintron zur Sicherung der Vorproduktbelieferung der Vinnolit, einen wesentlichen Beitrag zur Standort-sicherung und zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region geleistet zu haben", so Vintron-Geschäftsführer Dr. Hermann Berwe.
Am 11.04.2002 wird bei Vintron der erfolgreiche Abschluß des Produktionsausbaus gefeiert: Dr. Hermann Berwe lud anläßlich der gelungenen Inbetriebnahme alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien sowie zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Kommunen, Verbänden, Behörden und Politik zu einer feierlichen Einweihung der neuen Anlage ein. Ehrengast ist NRW-Wirtschaftminister Ernst Schwanhold.
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