Neues EU-Projekt fördert chemische Formulierung als Schlüsseltechnologie
Chemische Formulierungen sind eine wesentliche Grundlage in der Entwicklung vieler alltäglicher Produkte wie Kosmetika, Lebensmittel, Haushaltsprodukte, Pharmazeutika, Agrochemikalien und Farben und Lacke. Dabei geht es nicht nur darum, dass die richtigen Mengen verschiedener Inhaltsstoffe enthalten sind. Die gleichmäßige Mischung, die Verteilung und das Wechselspiel zwischen den verschiedenen Substanzen muss stimmen, damit die Produkte die gewünschte Wirkung erreichen.
Die Entwicklung formulierter Produkte mit neuen Materialien - einschließlich Nanomaterialien - erfordert eine sorgfältige Untersuchung von Umwelteinflüssen und toxikologischen Effekten. Die Formulierung ist dabei ein Schlüsselschritt für die Entwicklung von leistungsfähigen, preiswerten und nachhaltigen Produkten. Bisher basiert sie jedoch auf einem Kreislauf aus wiederholten Messungen und Tests, und die Optimierung hängt hauptsächlich von der Erfahrung des Formulierers ab.
Im Rahmen des dreijährigen InForm-Projekts wollen die Wissenschaftler deshalb die vorhandenen Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet zusammenführen und so das wissenschaftliche Verständnis des Themas vertiefen. InForm wird dafür geeignete Foren und Instrumente bereitstellen, die den Austausch zwischen Wissenschaftlern aus Europa, den USA und dem asiatisch-pazifischen Raum erleichtern. Die Teilnehmer aus Universitäten, öffentlichen Forschungseinrichtungen und der Industrie sollen so gemeinsame Fragestellungen erkennen und ihr Wissen ergänzen.
InForm gliedert seine Aktivitäten in sechs wesentliche Themenstränge. Die Angebote umfassen wissenschaftliche und technische Foren, Networking-Veranstaltungen, Bestandsaufnahmen und technische Workshops. Ein Austauschprogramm für Wissenschaftler soll dazu beitragen, neue Initiativen zur Zusammenarbeit zwischen Partnern aus verschiedenen Teilen der Welt anzustoßen. Die Europäische Commission fördert das Projekt durch das 7. Europäische Rahmenprogramm.
Folgende 17 Einrichtungen sind am InForm-Projekt beteiligt:
Universität Manchester (UK) (Koordinator); Automaxion SARL (Frankreich); Bayer CropScience AG (Deutschland); Consejo Superior de Investigaciones Científicas (Spanien); Daren Laboratories (Israel); Dechema e.V. (Deutschland); Higgins Consultancy Ltd. (UK); Indian Institute of Technology Madras (Indien); Institute of Chemical and Engineering Sciences, A*STAR (Singapur); Novartis (UK); Royal Society of Chemistry - Formulation Science and Technology Group (UK); Societé Chimique de France (Frankreich); Southwest Forestry University (China); Strider Research Corporation (USA); University of Malaya (Malaysia); University of Sydney (Australia); YKI, Institute for Surface Chemistry (Schweden)
Die Themenstränge umfassen:
Formulierung von Nano-Bio-Materialien; Handhabung und Verarbeitung von Nanopulvern; Prozessintensivierung und Formulierungen mit nanoskaliger weicher Materie; Physikalische Chemie auf der Nanoebene; Formulierung "intelligenter" und funktioneller Beschichtungen, Filme und Folien auf der Nanoebene; Toxikologie und gesundheitliche Auswirkungen von Nanomaterialien
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