Gewinn von Drägerwerk bricht ein
(dpa) Beim Medizin- und Sicherheitstechnik-Anbieter Drägerwerk haben ein veränderter Produktmix und harter Wettbewerb im ersten Halbjahr für einen Ergebniseinbruch gesorgt. Aufwendungen für das im Juni gestartete «Turnaround-Programm» zur Effizienzsteigerung und hohe Forschungskosten belasteten zusätzlich, wie das Unternehmen am Donnerstag in Lübeck mitteilte. Ein Plus beim Auftragseingang im zweiten Quartal konnte das schwache erste Quartal nahezu ausgleichen. Der Auftragseingang ging in den ersten sechs Monaten um 2,3 Prozent auf 924 Millionen Euro zurück. Beim Umsatz verbuchte der Konzern dagegen einen Anstieg von 3,5 Prozent auf 894 Millionen Euro.
Unternehmenschef Stefan Dräger rechnet trotz des Sparprogramms mit einem Gewinneinbruch im laufenden Geschäftsjahr. 2009 werde der Konzerngewinn (EBIT) deutlich und der Umsatz um etwa fünf Prozent unter dem Vorjahr liegen. 2008 hatte die Gesellschaft 1,9 Milliarden Euro umgesetzt; das EBIT vor Sonderposten erreichte 130,5 Millionen Euro. Weltweit habe sich im ersten Halbjahr der nachgefragte Produktmix verschoben. Krankenhäuser setzten begonnene Neu- oder Umbauten zwar fort, jedoch seien die Investitionen in neue Geräte gesunken.
Im ersten Halbjahr sei das Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf Konzernebene deutlich um 74,4 Prozent auf 15,1 Millionen Euro eingebrochen. Unter dem Strich wies die Gesellschaft einen Gewinneinbruch um 92,3 Prozent auf 1,6 Millionen Euro aus. Die Aufwendungen für das «Turnaround-Programm» bezifferte Drägerwerk auf 3,5 Millionen Euro, die im zweiten Quartal verbucht wurden. Insgesamt sollen die 400 Einzelmaßnahmen ab 2011 einen Ergebniseffekt von insgesamt 100 Millionen Euro pro Jahr bringen, bekräftigte der Vorstandschef in einer Telefonkonferenz.
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