Drägerwerk: Turnaround-Programm spart bereits 2009 rund 45 Mio. EUR
Die Drägerwerk AG & Co. KGaA hat im Geschäftsjahr 2009 mit ihrem Turnaround-Programm entscheidende Fortschritte auf dem Weg zu Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Erlösverbesserung erzielt. So legte der Auftragseingang 2009 währungsbereinigt um 2,9 Prozent auf 1.978,3 Mio. EUR zu, der Auftragsbestand stieg währungsbereinigt um 9,2 Prozent auf den Rekordwert von 440,1 Mio. EUR. Beim Umsatz erreichte Dräger mit 1.911,1 Mio. EUR nahezu den Vorjahreswert (währungsbereinigt: -0,2 Prozent). Das Konzern-EBIT betrug 80,1 Mio. EUR (2008: 105,8 Mio. EUR), der Jahresüberschuss 32,5 Mio. EUR (2008: 49,4 Mio. EUR). „2009 war für Dräger ein entscheidendes Jahr, ein Jahr der Wende. Eine Wende, die dringend notwendig war“, erläutert Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk Verwaltungs AG.
Turnaround
Die Einsparungen aus dem Turnaround-Programm waren 2009 mit rund 64 Mio. EUR deutlich höher als geplant. Nach Abzug der Implementierungskosten in Höhe von 18,5 Mio. EUR lagen sie bei rund 45 Mio. EUR und damit rund 20 Mio. EUR über der letzten Schätzung aus dem dritten Quartal 2009. Die nachhaltige Kostensenkung betrifft vor allem den Einkauf (Preissenkungen bei Produktionsmaterial und Dienstleistungen), die Reise- und Telekommunikationskosten, die Marketing- und Vertriebskosten sowie die Logistikkosten. Zusätzlich wurden die Service- und Entwicklungsprozesse effizienter gestaltet. Für 2010 strebt Dräger gegenüber der Umsatz- und Kostenstruktur und den Währungsrelationen im Jahr 2008 und unter Annahme einer erfolgreichen Fortführung des Turnaround- Programms einen positiven Effekt von etwa 80 Mio. EUR an, bei weiteren Implementierungskosten von rund 10 Mio. EUR. Ab 2011 soll gegenüber 2008 ein positiver Effekt von 100 Mio. EUR jährlich erreicht werden. Stefan Dräger: „Mit dem Programm haben wir begonnen, unsere Gewinnschwelle nachhaltig zu senken und flexibler zu werden, während wir zugleich unverändert stark in Forschung und Entwicklung investieren.“
Unternehmensbereich Medizintechnik
Im Geschäftsjahr 2009 lag der weltweite Auftragseingang des Unternehmensbereichs Medizintechnik mit 1.339,6 Mio. EUR währungsbereinigt um 5,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Durch den starken Auftragseingang zum Jahresende stieg der Auftragsbestand auf einen Rekordwert von 300,5 Mio. EUR (31.12.2008: 219,8 Mio. EUR). Viele Bestellungen konnten 2009 nicht mehr ausgeliefert werden, weshalb sich der Umsatz währungsbereinigt lediglich um 2,0 Prozent auf 1.261,5 Mio. EUR verbesserte (2008: 1.243,8 Mio. EUR). Das EBIT wuchs um 1,6 Prozent auf 76,7 Mio. EUR. Der Return on Capital Employed (ROCE) stieg auf 14,1 Prozent (2008: 11,8 Prozent).
Unternehmensbereich Sicherheitstechnik
Der Auftragseingang des Unternehmensbereichs Sicherheitstechnik sank währungsbereinigt um 1,7 Prozent auf 665,9 Mio. EUR, der Auftragsbestand um 23,7 Prozent auf 140,7 Mio. EUR. Mit 676,9 Mio. EUR lag der Umsatz währungsbereinigt weltweit 4,0 Prozent unter Vorjahr. Vor allem durch eine Wertberichtigung auf Tieftauchsysteme in Höhe von 30 Mio. EUR reduzierten sich das EBIT um 50,5 Prozent auf 30,2 Mio. EUR und der ROCE auf 15,9 Prozent (2008: 27,3 Prozent).
Finanz- und Vermögenslage
Die Vermögenslage des Dräger-Konzerns war 2009 vor allem geprägt vom Turnaround-Programm und dem Rückkauf des Siemens-Anteils an der Dräger Medical AG & Co. KG. Unterstützt durch Maßnahmen des Turnaround-Programms verringerte sich das Capital Employed zum 31. Dezember 2009 um 25,9 Prozent auf 709,1 Mio. EUR (2008: 956,8 Mio. EUR). Gründe hierfür waren geringere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vorräte und sonstige Vermögenswerte. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit entwickelte sich entsprechend positiv und betrug 2009 193,5 Mio. EUR (2008: 104,7 Mio. EUR). Die Bilanzierung des Anteilrückkaufs von Siemens führte zu höheren immateriellen Vermögenswerten und gleichzeitig zu einem niedrigeren Eigenkapital, das sich somit 2009 auf 393,8 Mio. EUR (2008: 553,8 Mio. EUR) und eine Eigenkapitalquote von 20,9 Prozent (2008: 33,5 Prozent) verringerte. Zur Stärkung des Eigenkapitals plant Dräger, zu einem geeigneten Zeitpunkt und in einer geeigneten Struktur eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Die Familienaktionäre haben zugesagt, sich an einer solchen Maßnahme zu beteiligen.
Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Dräger im Konzern ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Gestützt auf einen größeren Anteil neuer Produkte geht Dräger für das Geschäftsjahr 2010 - unter der Annahme einer stetigen positiven Entwicklung der für Dräger relevanten Märkte, einer erfolgreichen Fortsetzung des Turnaround- Programms und vor Effekten aus der Transaktion mit Siemens - von einer Steigerung der Konzern-EBIT-Marge auf 5 bis 6 Prozent (2009: 4,2 Prozent) aus. Mittelfristig sind ein mindestens marktkonformes Umsatzwachstum und eine EBIT-Marge im Konzern von etwa 10 Prozent geplant.
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