Die Digitalisierung der Produktion nimmt deutlich Fahrt auf
Deutlich wachsende Investitionsbereitschaft in Produktion 4.0
Felten Group
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Zu den auffälligsten Erkenntnissen der Befragung von über 300 Produktionsmanagern gehört einerseits, dass sie nun mehrheitlich neue Wettbewerbschancen durch eine Digitalisierung der Fertigung mit Ausrichtung auf Industrie 4.0 sehen. Diese Auffassung vertreten inzwischen 71 Prozent der befragten Unternehmen, vor zwei Jahren waren es lediglich 46 Prozent. Auch dass diese Entwicklung die mittelständischen Fertigungsbetriebe überfordern könnte, denken aktuell nur noch 43 Prozent – 2016 waren es noch drei Viertel. Gleichzeitig ist die Skepsis gegenüber den digitalen Veränderungen deutlich gesunken. So bewerten mit 22 Prozent nur noch halb so viele Führungskräften gegenüber 2016 den Nutzen der Digitalisierung als unklar, auch interne Akzeptanzprobleme werden immer weniger befürchtet. „Weitgehende Einigkeit besteht hingegen darin, dass Industrie 4.0 bzw. die Produktionsdigitalisierung eine spannende Perspektive darstellt“, erläutert Martin Krupa, Senior Consultant bei FELTEN.
Dies zeigt sich auch in der zwischenzeitlich regen strategischen Planung zur Umsetzung der neuen Technologien. Mit 57 Prozent beschäftigt sich nun mehr als jedes zweite Fertigungsunternehmen intensiv damit, vor zwei Jahren waren es lediglich 13 Prozent. Weitere 27 Prozent sind derzeit in der Findungsphase und lediglich jeder siebte Betrieb will noch nichts von diesem Thema wissen.
Dass es sich bei dem wachsenden Interesse an der digitalen Modernisierung nicht nur um Lippenbekenntnisse handelt, zeigt sich jedoch nicht nur im veränderten und inzwischen klaren Meinungsbild pro Industrie 4.0, sondern ebenso in der Investitionspolitik. So haben für dieses Jahr zwei von fünf Betrieben umfangreiche Budgets mit Blick auf diese Ausrichtung eingeplant – zehn Mal so viel wie noch vor zwei Jahren. Ein weiteres Drittel will zumindest etwas Geld für die Produktionsdigitalisierung ausgeben, während sich nur noch ein Viertel in Zurückhaltung übt.
„Dies zeigt, dass die digitale Transformation nun auch im Fertigungsbereich angekommen ist“, schlussfolgert Krupa. Dabei spiele sicher auch der wachsende Marktdruck eine Rolle. „Die Nachfrage nach individualisierten Produkten und kleinen Losgrößen beispielsweise ist mit den klassischen Produktionsstrukturen nicht zu schaffen“, begründet er. Außerdem wachse durch den Wettbewerb die Kostensensibilität. „Ohne eine konsequente Nutzung der digitalen Möglichkeiten bleiben die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung letztlich begrenzt.“ Der FELTEN-Consultant weist allerdings auch darauf hin, dass es hier deutliche Branchenunterschiede gebe.