thyssenkrupp nimmt erste Biokunststoff-Anlage in China in Betrieb

Steigende Produktionskapazitäten für Biokunststoffe erwartet

22.10.2018 - China

Damit Kunststoffe immer seltener aus Erdöl gewonnen werden müssen, hat thyssenkrupp ein eigenes Herstellungsverfahren für den Biokunststoff Polylactid (PLA) entwickelt. Die weltweit erste kommerzielle Anlage auf Basis der patentierten PLAneo® Technologie ist kürzlich im chinesischen Changchun in Betrieb gegangen. Betreiber ist die Jilin COFCO Biomaterial Corporation, eine Tochter von COFCO, Chinas größtem Lebensmittel- und Getränkekonzern. Die neue Anlage produziert alle gängigen PLA-Typen, unter anderem für die Herstellung umweltfreundlicher Verpackungen, Fasern, Textilien und technischer Kunststoffe.

thyssenkrupp Industrial Solutions AG

Die Anlage für COFCO produziert den Biokunststoff PLA mit einem patentierten Verfahren der thyssenkrupp-Tochter Uhde Inventa-Fischer

Sami Pelkonen, CEO der Business Unit Electrolysis & Polymers Technologies von thyssenkrupp Industrial Solutions: „Der Markt für Biokunststoffe wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Das ist nicht zuletzt auf das zunehmende Umweltbewusstsein von Industrie, Politik und Verbrauchern zurückzuführen. Mit der PLAneo® Technologie wollen wir unseren Beitrag für eine nachhaltigere, ressourcenschonendere Kunststoffwirtschaft leisten. Unseren Kunden ermöglichen wir damit, Biokunststoffe mit vielseitigen Eigenschaften und einer hohen Qualität zu produzieren – zu einem Preis, der mit herkömmlichen Kunststoffen konkurrieren kann.“

Polyactid (PLA) ist ein zu 100% biobasierter und kompostierbarer Kunststoff, der durch seine physikalischen und mechanischen Eigenschaften herkömmliche, erdölbasierte Polymere in vielen Bereichen ersetzen kann. Als Ausgangsstoff für die PLA-Produktion dient Milchsäure, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zucker, Stärke oder Cellulose gewonnen wird.

Die PLAneo® Technologie zeichnet sich durch eine besonders effiziente und ressourcenschonende Umwandlung von Milchsäure zu PLA aus. Ein weiterer Vorteil ist ihre Übertragbarkeit auf Großanlagen mit Kapazitäten von bis zu 100.000 Tonnen pro Jahr. Bei der Entwicklung konnte thyssenkrupp’s Tochtergesellschaft Uhde Inventa-Fischer auf jahrzehntelanges Know-how aus dem Bau von mehr als 400 Kunststoffanlagen weltweit sowie bei der Skalierung neuer Technologien zurückgreifen. Für die neue Anlage in Changchun hat thyssenkrupp das Engineering verantwortet, die Schlüsselkomponenten geliefert sowie die Montage und Inbetriebnahme überwacht.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

So nah, da werden
selbst Moleküle rot...