Nachhaltige Elektrosynthese
Start-up verknüpft integrierte chemische Katalyse mit Biotechnologie
© ESy-Labs GmbH
Das Regensburger Start-up ESy-Labs GmbH wurde 2018 als innovative Ausgründung der Johannes-Gutenberg Universität in Mainz und des Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Straubing gegründet und ist seit Anfang 2019 unterstützt durch die BioPark GmbH in Regensburg ansässig. Das junge Unternehmen bietet neue innovative Technologien auf dem Gebiet der Elektrosynthese an, wobei die Verknüpfung integrierte chemischer Katalyse mit der Biotechnologie ESy-Labs einzigartig auf diesem Gebiet macht. ESy-Labs hat nun mit einem Kooperationsvertrag einen wichtigen Meilenstein der Gründungsphase abgeschlossen. An dem Unternehmen hat die Schwandorfer Rohstoff- und Recyclinggesellschaft mbH (SRR GmbH), eine Tochter des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf beteiligt. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der SRR GmbH einen regionalen Partner an der Seite haben, der Stromproduzent und Substratlieferant für die Elektrochemie gleichzeitig ist.“ sagt ESy-Labs Geschäftsführer Tobias Gärtner. Das über die Kooperation zur Verfügung gestellte Kapital wird dazu verwendet, Betriebsstrukturen für erste öffentliche Projekte.“ Die Elektrosynthese ermöglicht die direkte Einbindung von Elektrizität in chemische Synthesen. Wenn diese aus regenerativen Quellen stammt, sind umweltschonende Auftragssynthesen bzw. Prozessentwicklung für Feinchemikalien möglich. „Die Elektrosynthese zählt zu den Technologien, die in den kommenden Jahren als sog. „Gamechanger“ einen wesentlichen Einfluss auf großchemische Synthese haben wird“, bestätigt der Technische Direktor (CTO) der ESy-Labs Prof. Dr. S.R. Waldvogel.
Das Geschäftsprinzip von ESy-Labs basiert auf zwei Pfeiler; ESy-Organics mit der Synthese von organischen Fein- und Spezialchemikalien sowie ESy-Inorganics mit der Synthese von anorganischen Chemikalien. Der nun abgeschlossene Kooperationsvertrag soll die Wiederverwertung von Verbrennungsrückständen, die bei der thermischen Abfallbehandlung anfallen, ermöglichen. Dabei soll unter Verwendung erneuerbarer Energie, mit der elektrochemischen Verfahrenstechnik in Kombination mit einem biotechnologischen Produktionsverfahren erstmals umweltschonend Schwefelsäure hergestellt werden. „Zentraler Aspekt bei diesem Projekt ist die Verknüpfung von Umweltschutz, Nutzung regenerativer Elektrizität, Kosteneinsparung bei der Entsorgung und der Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, da wir Rohstoffe zurückgewinnen und gleichzeitig Deponiegut reduzieren.“ sagt Dr. Gärtner.
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