Schwierige Messen in Zeiten des Coronavirus
In Zeiten des Coronavirus scheint der persönliche Kontakt zwischen Geschäftspartnern zum Risiko zu werden
(dpa) Die Furcht vor dem neuartigen Coronavirus erschwert weltweit das Messegeschäft. Während die Frankfurter Messegesellschaft noch über die konkreten Folgen für die Konsumgüterschau «Ambiente» ab kommenden Freitag rätselt, bleiben bei anderen Veranstaltungen insbesondere die Aussteller und Besucher aus Asien weg. So verzichtet der Elektronikriese LG auf die Teilnahme an der Mobilfunkmesse MWC in Barcelona und in Berlin blieb bei der «Fruit Logistica» die Hälfte der chinesischen Aussteller fern.
Wie viele in diesem Jahr erscheinen werden, können die Veranstalter derzeit nicht sagen. Schon der eingeschränkte Flugverkehr zwischen China und Europa stellt einen Engpass dar. «Es werden nicht alle Aussteller und Einkäufer nach Frankfurt kommen», erklärte Messe-Geschäftsführer Detlef Braun am Mittwoch.
Das Frankfurter Gesundheitsamt schätzt die Corona-Infektionsgefahr auf der Messe als sehr gering ein. Sehr viel wahrscheinlicher könne man sich mit einer Grippe anstecken, sagt der Experte Antoni Walczok und rät zum häufigeren Händewaschen. Grundsätzlich seien sowohl die Messe als auch die umliegenden Krankenhäuser auf jedes Szenario gut vorbereitet. Die Vorgaben der Mediziner würden penibel umgesetzt, versichert die Messe. Dazu gehören zusätzliche Reinigungsgänge für bekannte Kontaktflächen wie Türgriffe, Handläufe oder Aufzugsknöpfe. Man werde auch sichtbar mehr Reinigungspersonal und medizinische Kräfte vorhalten, sagt Sprecher Erdmann Kilian.
Die stark internationalisierte Frankfurter Messe ist keineswegs nur an ihrem Stammsitz gebeutelt, der vor einigen Tagen die Ausrichtung der lukrativen Gastveranstaltung «Internationale Automobilausstellung (IAA)» verloren hat. Wegen rigider Vorgaben der chinesischen Regierung mussten bereits sechs Veranstaltungen in China mindestens verschoben werden. Das Reich der Mitte ist für die Gesellschaft der zweitwichtigste Markt, der aus vier örtlichen Büros mit rund 650 Mitarbeitern organisiert wird. Die wirtschaftlichen Folgen könne man noch nicht absehen, erklärte Braun.
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