Leuchtende Aminosäuren
Göttinger Forschungsteam nutzt Elektrizität zur Markierung von Peptiden
Max Stangier
Werden Wirkstoffe traditionell hergestellt, sind häufig viele synthetische Schritte nötig. Zudem entstehen dabei relevante Mengen Abfall und Nebenprodukte. Für die aktuelle Arbeit nutzten die Forscher einen Rhodium-Katalysator in Kombination mit elektrischem Strom, um wichtige Wirkstrukturen ressourcenschonend herzustellen und Peptide so elektrochemisch zu verändern. Das Team entwickelte ein neues Konzept, um modifizierte Tyrosin-Aminosäuren in Peptiden zu markieren. Peptide selektiv zu modifizieren ist schwierig, aber unter anderem für die Biochemie und Medizin wichtig, um molekulare Zellprozesse zu verstehen.
Die natürlich vorkommende Aminosäure Tyrosin konnte elektrochemisch derart verändert werden, dass die Moleküle unter Bestrahlung fluoreszierten. „Es ist faszinierend, dass wir Aminosäuren durch eine elektrochemische Reaktion zum Leuchten bringen können“, sagt Prof. Dr. Lutz Ackermann von der Universität Göttingen, der die Studie geleitet hat. Die Forscher sind überzeugt, dass ihre Erkenntnisse weitere effizientere Herstellungsverfahren von Verbindungen ermöglichen, die verbesserte Eigenschaften für die biochemische Forschung und medizinische Anwendung mit sich bringen.
Originalveröffentlichung
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die chemische Industrie, Analytik, Labor und Prozess bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.