Merseburg wird Standort des Center for the Transformation of Chemistry (CTC) in Sachsen-Anhalt
CTC wird als innovatives Großforschungszentrum die Chemie zu einer Kreislaufwirtschaft transformieren, die auf nachwachsende Rohstoffe und Recycling setzt
Wissenschaftsminister Willingmann betonte: „Die Ansiedlung des zweiten CTC-Standorts in Merseburg ist für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt eine großartige Nachricht. Das Großforschungszentrum wird wichtige Impulse für die Transformation der Chemieindustrie im Landessüden geben, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Die enge Verbindung des CTC mit der Hochschule Merseburg beschleunigt die Entwicklung neuer Technologien und erleichtert ihren Transfer in die Industrie. Der Standort mit großer Tradition und aussichtsreicher Zukunft ist daher goldrichtig gewählt.“
In den kommenden Jahren wird das CTC erhebliche Wertschöpfung und zahlreiche Arbeitsplätze in die Region bringen. Bis 2038 werden voraussichtlich rund 300 Menschen mit unterschiedlichsten Kompetenzen am CTC in Merseburg arbeiten. Darüber hinaus sollen weitere Fachkräfte angezogen werden, für die eine Zusammenarbeit mit dem CTC attraktiv ist und die sich entsprechend ansiedeln. „Nun haben wir eine Entscheidungsgrundlage für weitere Entwicklungen, Bauten und Infrastruktur und beginnen parallel mit der Forschung an eigenen Projekten – denn die Umsetzung von Forschung ist unsere zentrale Aufgabe“, erklärte Seeberger weiter. Für die Errichtung des CTC stellt der Bund insgesamt rund eine Milliarde Euro zur Verfügung.
Verbundprojekt „pool-in-loop“ erstes Beispiel für beginnende Transformation
Als ein erstes Beispiel für die beginnende Transformation der Chemie im südlichen Sachsen-Anhalt gilt das Verbundprojekt „pool-in-loop“ der Hochschule Merseburg, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt fünf Millionen Euro unterstützt wird. Der Rektor der Hochschule Merseburg, Prof. Dr. Markus Krabbes, stellte das Forschungsvorhaben gemeinsam mit dem Projektleiter Prof. Dr. Mathias Seitz vor. Bei „Pool-in-loop“ handelt es sich um ein Verfahren zum chemischen Recycling von Kunststoffabfällen. Ziel ist es, polyolefinreiche Kunststoffabfälle (pool) im Wertstoffkreislauf (in-loop) zu halten, die derzeit noch verbrannt werden müssen.
„Dass sich das Forschungskonsortium um Prof. Dr. Mathias Seitz in einem hochkompetitiven Bewerberfeld erfolgreich durchsetzen konnte, ist eine sichtbare Anerkennung der Qualität innerhalb unseres Forschungsprofils ‚Nachhaltige Prozesse‘“, betonte Krabbes. „Mit Blick auf die Ansiedlung des Großforschungszentrums CTC werden wir damit beispielhaft einen Beitrag leisten, grundlagenwissenschaftliche Hochtechnologie in vorindustrielle Anwendungsforschung zu überführen“, ergänzte Seitz.
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