Fortschrittliche CCU-Technologien ebnen den Weg für neue Anwendungen von Ethylen über Polymere bis hin zu Synthesegas und sogar Diamanten
Enger Wettbewerb nominierter Innovationen auf der CO₂-based Fuels and Chemicals Conference 2024
Der Innovationspreis ist einer der Höhepunkte der CO2-based Fuels and Chemicals Conference und rückt innovative Produkte und Technologien im Bereich Carbon Capture and Utilisation (CCU) ins Rampenlicht. Eine internationale Expertenjury, der Konferenzbeirat und die Sponsoren wählten aus einer Vielfalt interessanter Einreichungen sechs vielversprechende Nominierte aus. Diese haben nun die Chance, ihre CO2-Innovation am 17. April 2024 im Maternushaus in Köln und online einem breiten internationalen Fachpublikum zu präsentieren.
Würdigung von sechs nominierten CO₂-Innovationen
D-CRBN – Plasma-based CO2 Conversion – (BE): D-CRBN ist ein drei Jahre altes CCU-Spin-off der Universität Antwerpen. Das Unternehmen entwickelte eine eigene modulare und skalierbare Plasmatechnologie, mithilfe der das CO2-Molekül in CO und Sauerstoff aufgespalten werden kann, und zwar in einer vollständig elektrifizierten, gasförmigen Phase ohne Lösungsmittel oder Katalysatoren. Das CO wird anschließend in chemische Mehrwertprodukte wie E-Treibstoffe, organische Säuren, Polymere usw. umgewandelt, die als Ausgangsmaterial für die chemische, petrochemische, maritime und metallurgische Industrie dienen.
Dioxycle – Ethylene Producing Electrolyser – (FR): Dioxycle leistet Pionierarbeit mit einer bahnbrechenden Kohlenstoff-Elektrolyse-Technologie, die Industrieemissionen in nachhaltiges Ethylen umwandelt und hierbei nur erneuerbaren Strom und Wasser verwendet. Dadurch kann Dioxycle kohlenstoffneutrales Ethylen zu Kosten herstellen, die mit denen fossiler Technologien konkurrieren können, und bietet damit einen wirtschaftlich attraktiven Weg zur Defossilisierung vieler Industrie- und Handelssektoren. Ethylen ist die weltweit am häufigsten verwendete organische Chemikalie, die in wichtigen Alltagsprodukten wie Textilfasern, Kunststoffen und Baumaterialien Verwendung findet.
GIG Karasek– ECO2Cell – Pioneering Modular Syngas Production – (AT): ECO2Cell ist eine hochmoderne, modulare Anlage zur Erzeugung von Synthesegas durch elektrochemische Umwandlung von CO2 bei niedrigen Temperaturen. Diese innovative Technologieplattform wandelt CO2 effizient in wertvolle Chemikalien und Kraftstoffe um und fördert so die Kreislaufwirtschaft. Der modulare Aufbau gewährleistet Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit an verschiedene industrielle Anwendungen und bietet eine nachhaltige und kosteneffiziente Lösung für die Herausforderungen entstehender CO2-Emissionen.
The Sky Mining Company – Skydiamond – (UK): Skydiamond, der erste treibhausgasnegative Diamant der Welt, wird aus dem Himmel abgebaut. Die Sky Mining Company hat eine Alternative zum zerstörerischen Landabbau geschaffen, indem sie CO2 aus der Atmosphäre als Rohstoff für ihre Diamanten nutzt. Skydiamonds sind Planet Positive, zertifiziert und chemisch identisch mit zeitlosen Diamanten. Diese Innovation zur Abscheidung von Kohlenstoff ist ein patentiertes und maßgeschneidertes biologisches Verfahren, das nur vier Zutaten nutzt: Regenwasser, Sonnen- und Windenergie und natürlich atmosphärischer Kohlenstoff.
Twelve – E-Jet®– (US): E-Jet®-Kraftstoff, der aus CO2 hergestellte, nachhaltige Flugkraftstoff (SAF) von Twelve wird mit nur drei Komponenten produziert – Wasser, erneuerbarem Strom und CO2. E-Jet®-Kraftstoff wurde im Jahr 2021 auch von der US-Luftwaffe getestet und zertifiziert. Er kann sofort in bestehenden Flugzeugen eingesetzt werden und entspricht den Spezifikationen der ASTM D7566, dem gleichen Leistungsstandard wie fossilbasierter Flugzeugtreibstoff. Dies alles bei bis zu 90 % geringeren Lebenszyklusemissionen und Schwefeldioxid (SO2), Stickoxiden (NOx) und anderen Partikelemissionen.
University of Bologna – RAPCOR – (IT): Das RAPCOR-Konzept zielt darauf ab, Rauchgaskohlenstoff in erneuerbaren Isopropylalkohol (IPA) umzuwandeln, der als vielseitiger Brennstoff, Energieträger, Wasserstoffträger oder Grundchemikalie dient. Das RAPCOR-Konzept verwendet eine mikrobielle Mischkultur (MMC, bestehend aus anaeroben Homoacetogenen), die auf einem speziellen Sparger-Reaktor auf Holzkohlebasis getragen wird, um Bicarbonat mit grünem Wasserstoff zu reduzieren und so Acetat in hoher Konzentration (>60 g/L) zu erhalten, das ketonisiert und zu IPA hydriert wird. Dieser Prozess funktioniert bei niedrigem Druck und niedriger Temperatur und ermöglicht es, die meisten Einschränkungen der bestehenden Power-to-Fuel-Verfahren zu überwinden.