Battery4Life: Neues COMET-Zentrum zu Batteriesicherheit unter Federführung der TU Graz

Sicherheit, Lebensdauer und Nachhaltigkeit von Batterien verbessern

11.07.2024

Forschende des Instituts für Fahrzeugsicherheit werden mit nationalen und internationalen Partnern Batterien sicherer, langlebiger und nachhaltiger machen. Die FFG, die Länder Steiermark und Oberösterreich sowie Unternehmen investieren knapp 19 Millionen Euro.

Lunghammer - TU Graz

Christian Ellersdorfer (rechts) und Stefan Grollitsch vom Institut für Fahrzeugsicherheit der TU Graz beobachten einen dynamischen Sicherheitstest im Battery Safety Center Graz.

Es ist ein großer Erfolg für die TU Graz und ein Beleg für die herausragende Kompetenz ihrer Forschenden im Zukunftsfeld Batterietechnologie: Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG hat den Antrag für das neue COMET-K1-Zentrum „Battery4Life“ bewilligt. Gemeinsam mit internationalen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft wird ein Team um Christian Ellersdorfer vom Institut für Fahrzeugsicherheit daran forschen, die Sicherheit, Lebensdauer und Nachhaltigkeit von Batterien zu verbessern. Die FFG fördert das Vorhaben mit insgesamt rund 6,5 Millionen Euro, das Land Steiermark steuert 2,6 Millionen Euro und Oberösterreich 0,6 Millionen Euro bei. Zusätzlich investieren die Unternehmenspartner aus der Automobil- und Elektronikbranche über die vorgesehene Laufzeit von vier Jahren rund neun Millionen Euro.

Durch die Bewilligung des K1-Zentrums Battery4Life baut die TU Graz ihre Position als erfolgreichste Universität Österreichs im COMET-Programm der FFG weiter aus. „Über die Förderung von Battery4Life freue ich mich ganz besonders“, sagt TU Graz-Rektor Horst Bischof. „Sie belegt die herausragende Kompetenz in der Batterieforschung, die wir an der TU Graz gemeinsam mit Industriepartnern über viele Jahre aufgebaut haben. Zusammen mit dem Wasserstoff-Forschungszentrum HyCentA haben wir nun die geballte Energiespeichertechnologie am Campus Inffeld vereint.“

Sicherer Batteriebetrieb über den gesamten Lebenszyklus hinweg

Getrieben vom Ausbau der E-Mobilität steigt die Nachfrage nach Batterien rasant, weltweit fließen große Summen in Forschungsvorhaben, um die Kapazität der Akkus zu erhöhen und neue Speichermaterialien zu entwickeln. „Angesichts der Vielzahl von Batterietypen ergibt sich ein wachsender Forschungsbedarf zum sicheren Betrieb in verschiedensten Einsatzbereichen und über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg“, sagt Christian Ellersdorfer. Das COMET-Zentrum Battery4Life baut bei seiner Arbeit auf dem COMET-Projekt SafeLIB auf und kann am TU Graz-Campus Inffeldgasse auch auf ein Testzentrum im Bereich Batteriesicherheit (Battery Safety Center Graz) zurückgreifen. Darin hat das Institut für Fahrzeugsicherheit neue experimentelle Ansätze und virtuelle Verfahren entwickelt. Diese wollen die Forschenden in Battery4Life weiter optimieren und um Ansätze der künstlichen Intelligenz erweitern, um noch präzisere Vorhersagen mit einer geringeren Anzahl von Experimenten und geringerer Rechenleistung zu erzielen.

Weiterverwendung gebrauchter Batterien

Darüber hinaus erforscht das Kompetenzzentrum Methoden, um vor allem den Sicherheitszustand gebrauchter Batterien verlässlich zu bewerten. Geeignete ausrangierte Batterien, etwa von Elektroautos, könnten dadurch als stationärer Stromspeicher Weiterverwendung finden und müssten nicht entsorgt werden, was einen wesentlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit bedeuten würde. Die Forschenden werden bei der Entwicklung der Bewertungsmethoden neben technischen Aspekten auch die Wirtschaftlichkeit und juristische Fragen zu Datenschutz, Gewährleistung und Haftung berücksichtigen.

Partner aus acht Ländern

Zu den wissenschaftlichen Partnern zählen zahlreiche Institute der TU Graz sowie Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Österreich, Deutschland, Belgien, Frankreich, der Schweiz und den USA. Als Unternehmenspartner beteiligt sind u.a. AVL List, AVL DiTEST, Infineon, Fronius, Magna Steyr, Audi, BMW und Porsche.

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