Europa führend bei Innovationen in Wassertechnologien

Große Unternehmen dominieren, aber Innovationen von Hochschulen nehmen zu

22.07.2024
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Symbolbild

Europa ist weltweit führend bei der Entwicklung neuer Technologien im Wassersektor, so eine vom Europäischen Patentamt (EPA) veröffentlichte Studie. Der Bericht, der sich mit den internationalen Patentfamilien (IPF)[i] in diesem Bereich befasst, kommt zu dem Ergebnis, dass Unternehmen, Forschende und Erfinderinnen und Erfinder aus den39 Mitgliedstaaten der EPO im Zeitraum 1992 – 2021 40 % aller IPF zu wasserbezogenen Technologien auf sich vereinen. Europäische Erfinderinnen und Erfinder sind in allen wichtigen Teilbereichen der Wassertechnologie führend, von der Trinkwassergewinnung und der effizienten Wassernutzung bis zur Abwasserbehandlung und dem Hochwasserschutz.

2,2 Milliarden Menschen hatten nach Angaben der Vereinten Nationen im Jahr 2022 keinen dauerhaften Zugang zu sauberem Trinkwasser und 3,5 Milliarden keinen Zugang zu sicheren sanitären Einrichtungen. Darüber hinaus fordern Dürren und Überschwemmungen jedes Jahr zahlreiche Todesopfer und verursachen wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe.

"Wasser ist eine unserer wertvollsten Ressourcen", sagte EPA-Präsident António Campinos. "Angesichts der Bedrohungen durch den Klimawandel sind sowohl bei der Wasserversorgung als auch beim Schutz vor Gefahren im Zusammenhang mit Wasser in den kommenden Jahrzehnten noch deutlich mehr Innovationen erforderlich. Unsere neue Studie und unsere Tools geben Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit hochwertige Daten und Analysen im Bereich der Wassertechnologien an die Hand und unterstützen Erfinderinnen und Erfinder dabei, innovative Lösungen für unsere Wasserprobleme zu finden."

Wasseraufbereitung größter Schwerpunkt für Erfindungen, Europa an der Spitze

Laut der Studie wurden 1992 und 2021 weltweit mehr als 22.000 IPF bei wasserbezogenen Technologien eingereicht. Das wichtigste Teilgebiet für Erfindungen ist die Wasseraufbereitung, auf die etwa 60 % aller IPF entfallen. Das in den letzten Jahren am schnellsten wachsende Segment ist die effiziente Wasseraufbereitung, insbesondere die Automatisierung und Kontrolle von Aufbereitungsprozessen. Europa liegt bei den Wassererfindungen weit vorne, gefolgt von den USA (mit 23 % aller wasserbezogenen IPF), Japan (12 %), China (6 %) und der Republik Korea (5 %). Die führenden Länder innerhalb Europas sind Deutschland (12 %), Frankreich (5 %), das Vereinigte Königreich (4 %), die Niederlande (3 %) und Italien (3 %).

Große Unternehmen dominieren, aber Innovationen von Hochschulen nehmen zu

Die wichtigsten Anmelder von Patenten im Bereich der Wassertechnologien sind Veolia (Frankreich), Xylem (USA) und Kurita (Japan). Daneben ist der Beitrag von Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen deutlich gestiegen, von unter 5 % aller wasserbezogenen IPF in den 1990er-Jahren auf 14 % im Zeitraum 2017 - 2021. Die führenden Hochschulen und Forschungsinstitute sind die Chinesische Akademie der Wissenschaften, die Universität Nanjing (China) und das CNRS (Frankreich).

Besserer Zugang zu Informationen über Wassertechnologien

In Zusammenarbeit mit den nationalen Patentämtern in ganz Europa hat das EPA eine neue Technologieplattform für Wasserinnovationen entwickelt. Die kostenlose Plattform ermöglicht es Wissenschaftlern, Regierungen und Unternehmen, einfacher in der Online-Patentdatenbank mit über 150 Millionen Dokumenten zu navigieren und so Informationen über die neuesten Fortschritte im Wassersektor zu finden. Darüber hinaus hat das EPA seinen kostenlosen Deep Tech Finder aktualisiert, um Investoren und potenzielle Partner dabei zu unterstützen, mit mehr als 100 Start-ups aus ganz Europa mit europäischen Patentanmeldungen für wasserbezogene Erfindungen in Kontakt zu treten.

[i] Jede internationale Patentfamilie (IPF) steht für eine einzigartige Erfindung, für die Patentanmeldungen bei einem regionalen Patentamt oder bei zwei oder mehr Patentämtern weltweit eingereicht wurden.

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