LANXESS steigert Ergebnis im Geschäftsjahr 2024 deutlich

Transformation zum Spezialchemie-Konzern abgeschlossen

21.03.2025
LANXESS

Im Geschäftsjahr 2024 hat LANXESS sein operatives Ergebnis trotz der weltweit schwierigen Konjunkturlage deutlich gesteigert: Das EBITDA vor Sondereinflüssen legte um 19,9 Prozent auf 614 Millionen Euro zu, nach 512 Millionen Euro im Vorjahr. Damit bestätigt das Unternehmen die am 20. Januar 2025 veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Besonders eine höhere Auslastung der Anlagen und deutlich niedrigere Kosten durch den Aktionsplan „FORWARD!“ haben zum Ergebnisanstieg beigetragen.

Auch wenn fast alle Geschäftsbereiche ihre Absatzmengen steigern konnten, lag der Konzernumsatz mit 6,366 Milliarden Euro um 5,2 Prozent unter dem Vorjahreswert von 6,714 Milliarden Euro. Ursächlich dafür waren im Wesentlichen niedrigere Verkaufspreise aufgrund von gesunkenen Kosten für Rohstoffe und Energien. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg von 7,6 Prozent im Vorjahr auf 9,6 Prozent.

„Wir haben den Widrigkeiten bei Konjunktur und Geopolitik getrotzt und unser Ergebnis aus eigener Kraft deutlich gesteigert. Das zeigt: Unsere strukturellen Maßnahmen wirken. Das wird sich auch im laufenden Jahr weiter auszahlen. Daher trauen wir uns für 2025 weiteres Wachstum zu, auch wenn keine breite Belebung der weltweiten Nachfrage in Sicht ist“, so Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender der LANXESS AG.

Für das laufende Geschäftsjahr 2025 erwartet LANXESS ein unverändert herausforderndes wirtschaftliches und geopolitisches Umfeld. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern portfoliobereinigt dennoch mit einem Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen um rund 10 Prozent, auch aufgrund anhaltender Effekte aus dem Aktionsplan „FORWARD!“. Das entspricht einem berichteten EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 600 und 650 Millionen Euro, da der Ergebnisbeitrag des Urethane Systems Geschäfts hierin nur noch für das erste Quartal 2025 enthalten sein wird. LANXESS geht von einer Veräußerung des Geschäfts im April 2025 aus. In 2024 hat der Geschäftsbereich Urethane Systems ein EBITDA vor Sondereinflüssen von rund 50 Millionen Euro erzielt.

Für das erste Quartal 2025 erwartet der Konzern ein EBITDA vor Sondereinflüssen, das 25 bis 35 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals liegt.

Cashflow stark, Nettofinanzverschuldung reduziert

Die Nettofinanzverschuldung konnte LANXESS im Jahr 2024 von 2,498 Milliarden Euro zum Vorjahrsende um 4,7 Prozent auf 2,381 Milliarden Euro senken. Dazu trug vor allem eine starke operative Cashflow-Generierung bei. Der Free Cashflow lag 2024 bei 188 Millionen Euro.

Kosteneinsparungen schneller umgesetzt

Mit dem im Sommer 2023 eingeführten Aktionsplan „FORWARD!“ wirkt LANXESS den Auswirkungen der Konjunkturflaute entgegen. Durch strukturelle Maßnahmen plant LANXESS, seine jährlichen Kosten bis 2025 dauerhaft um rund 150 Millionen Euro zu senken. Davon konnten im Jahr 2024 bereits Einsparungen von 110 Millionen Euro realisiert werden, 20 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant.

Dividende stabil

Für das Geschäftsjahr 2024 plant LANXESS eine im Vergleich zum Vorjahr stabile Dividende auszuschütten. Die Höhe der Dividende berücksichtigt dabei den Fokus auf die weitere Reduzierung der Nettofinanzverschuldung. Vorstand und Aufsichtsrat werden daher der Hauptversammlung am 22. Mai 2025 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende von 0,10 Euro je Aktie (2023: 0,10 Euro) auszuzahlen. Der Vorschlag entspräche einer Ausschüttungssumme von rund 9 Millionen Euro.

Transformation zum Spezialchemie-Konzern abgeschlossen

Anfang Oktober 2024 hatte LANXESS einen Vertrag zum Verkauf seines Urethane Systems Geschäfts an das japanische Unternehmen UBE Corporation unterzeichnet. Der Geschäftsbereich ist mit fünf Produktionsstandorten global aufgestellt und beschäftigt rund 400 Mitarbeitende. Der Abschluss des Verkaufs wird im April 2025 erwartet. Mit dem vereinbarten Verkauf des Geschäftsbereichs Urethane Systems trennt sich LANXESS von seinem letzten Polymergeschäft und schließt den Umbau des Konzerns in Richtung Spezialchemie ab. LANXESS wird den Verkaufserlös zur weiteren Reduzierung der Verschuldung verwenden.

Segmente im Überblick

Im Segment Consumer Protection lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2024 mit 2,081 Milliarden Euro um 11,1 Prozent unter dem Vorjahreswert von 2,340 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 7,7 Prozent auf 286 Millionen Euro im Vergleich zu 310 Millionen Euro im Vorjahr. Der Ergebnisrückgang resultierte vor allem aus der anhaltend schwachen Nachfrage von Kunden aus der Agrochemie im Geschäftsbereich Saltigo. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg von 13,2 Prozent im letzten Jahr auf 13,7 Prozent.

Der Umsatz im Segment Specialty Additives sank trotz höherer Absatzmengen in fast allen Geschäftsbereichen um 5,0 Prozent von 2,325 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,209 Milliarden Euro im Jahr 2024. Grund waren insbesondere geringere Verkaufspreise durch die Weitergabe niedrigerer Rohstoff- und Energiepreise. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 8,6 Prozent von 209 Millionen Euro im Vorjahr auf 227 Millionen Euro. Treiber für die positive Entwicklung waren eine bessere Anlagenauslastung und niedrigere Kosten durch den Aktionsplan „FORWARD!“ Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte 10,3 Prozent nach 9,0 Prozent im Vorjahr.

Das Segment Advanced Intermediates profitierte im Geschäftsjahr 2024 von einer leichten Nachfragebelebung und somit gestiegenen Verkaufsmengen. Der Umsatz belief sich auf 1,804 Milliarden Euro und wuchs um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,775 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 210 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 121 Millionen Euro und stieg somit um 73,6 Prozent. Der Anstieg resultierte vor allem aus einer höheren Auslastung und Kosteneinsparungen durch den Aktionsplan „FORWARD!“. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte 11,6 Prozent nach 6,8 Prozent im Vorjahr.

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